Ein recht junges, aber talentiertes Projekt ist dieses hier. Der Name The True Will in Verbindung mit dem Titel "Triumph Of The Past" lässt ganz klar erst einmal ein martialisches Feuerwerk erhoffen. Doch halt, der Musiker ist meilenweit entfernt von klischeebehafteten Vertonungen. Vielmehr setzt man verstärkt Elemente des Dark Ambient ein, was dem Ganzen zu einem überaus düsteren Klangerlebnis verhilft. Wer also auf liebliche, warme Klänge hofft, der sollte besser einen großen Bogen um vorliegendes Tondokument machen. Aspekte wie Hoffnung und Freude sind nämlich fremd in dieser Welt, wobei das Interesse des Künstlers dabei auf der geschichtlichen Entwicklung der Menschheit beruht. "Triumph Of The Past" ist ein klaustrophobischer Klumpen geworden, beklemmend und auf den ersten Blick nicht unbedingt spektakulär. Aber gerade diese teils stoische Herangehensweise macht diesen Silberling so interessant. Anderseits will man bei Darbietungen wie "Lust Ritual" gar nicht wirklich wissen, was dem Musiker dabei im Kopf herumspukte. Auffällig ist eine ständig präsente Taktgegebenheit, die aber zu keinem Zeitpunkt aufgesetzt oder gar dominant wirkt, sondern bedacht zum Einsatz kommt und dem Album einen recht eigenen Stempel aufdrückt. Durch diesen schwerfälligen Rhythmus geprägt, wirkt ein Stück wie "Falling To Pieces" noch mal ungeheuer einnehmend, bevor mithilfe eines verstörenden Outros dieser unheilvollen Reise ein erlösendes Ende bereitet wird.
Rein stilistisch würde ich diese Scheibe trotzdem vielmehr dem Dark Ambient zuordnen, wenngleich man aber eher martialische Einflüsse vorgibt. Dies mag schon zu einem gewissen Anteil stimmen, dennoch ist das Gesamtbild als ruhig und stimmig zu benennen. Wie ein todbringendes Gift schleicht sich dieses dunkle Monstrum unaufhaltsam in die Hirnwindungen, jederzeit bereit, bedrohliches Kopfkino auszulösen. Mit genannten Stücken ist davon auch reichlich gegeben und man darf gespannt sein, was die Zukunft für dieses Projekt bereithält. Wer sich Toroidh weniger martialisch und dafür aber auf dem Ambient-Trip vorstellen kann, der sollte mal Probe hören.
Artikelbild Copyright: Rage In Eden
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8/10