GARTH ENNIS & FACUNDO PERCIO – CALIBAN – ODYSSEE INS GRAUEN

Unser aller Sicko-Häuptling Garth Ennis, der uns derbe Comicwerke, wie den “Punisher“, “Preacher“ oder das ultraharte “Crossed“ (wovon wir uns bald noch viel mehr anschauen werden ?) spendierte, wagte sich vor wenigen Jahren in Kooperation mit Comiczeichner Facundo Percio an das Genre des Science-Fiction-Weltraum-Horrors und damit in die Fußstapfen von Genre-Klassikern, wie Ridley Scotts Meisterwerk “Alien –  Das Unheimliche Wesen Aus Einer Fremden Welt“ (1979). Ob dem Comic-Gott auch dieses Thema liegt und was sich sonst noch so in seinem Werk “Caliban – Odyssee Ins Grauen“ abspielt, erfahrt ihr in meinem Test:

Handlung

Das Raumschiff Caliban befindet sich gerade auf der Reise zu einer Rohstoffgewinnungsmission und hat zu diesem Zweck neben einer kleinen Besatzung nur einige Bergleute im Frachtraum geladen, die sich jedoch im Kälteschlaf befinden, da die Reise einige Zeit in Anspruch nimmt. Um die gewaltige Entfernung zum Zielort zu meistern, befindet sich die Caliban durch Nutzung eines Wurmlochs im sog. Hyperraum. Die Reise verlauft zunächst wie geplant vollkommen Ereignislos, doch dann geschieht das Unmögliche: Mitten im Hyperraum prallt die Caliban in ein anderes Raumschiff unbekannter Herkunft, worauf beide Schiffe aus dem Hyperraum geworfen werden, doch anstatt eines Aufpralls scheinen beide Raumschiffe regelrecht verschmolzen zu sein, so dass es nun möglich ist nahtlos von einem Schiff zum anderen zu gelangen. Die Verschmelzung hat aber bei der Caliban massive Schäden angerichtet und auch ein Teil der Besatzung sowie sämtliche Bergleute sind auf zum Teil grausamste Weise zu Tode gekommen.

Bei der Erkundung des fremden Schiffs stößt die Besatzung der Caliban sehr schnell auf Spuren außerirdischen Lebens, eine absolute Sensation, denn auch in der Science-Fiction Welt von “Caliban – Odyssee Ins Grauen“ hat die Menschheit im Weltraum bisher kaum Spuren von fremden Leben gefunden. Was zunächst nach einer revolutionären Entdeckung aussieht, entwickelt sich jedoch sehr schnell zu einem wahren Alptraum, denn an Bord des anderen Raumschiffes befand sich auch Etwas, das nun gnadenlos Jagd auf die wenigen verbliebenen Crewmitglieder der Caliban macht, deren einzige Chance zu Überleben nun in dem wahnsinnigen Plan besteht, sowohl die beschädigte Caliban, als auch das Schiff der Außerirdischen wieder flott zu machen, um damit zurück nach Hause zu fliegen. Als sich dann allerdings herausstellt, dass das fremdartige Wesen an Bord genau das will, stehen die überlebenden Crewmitglieder vor einer dramatischen Entscheidung….

Zeichnungen

“Caliban – Odyssee Ins Grauen“ wurde graphisch von Facundo Percio in Zusammenarbeit mit Sebastian Cabrol (Tusche) und Hernan Cabrera (Farben) ausgearbeitet. “Caliban – Odyssee Ins Grauen“ ist insgesamt gut gezeichnet, offenbart aber auch immer wieder Schwächen, vor allem was das Design angeht. So enttäuschen vor allem die fremden Alienwesen was die Kreativität bei der optischen Ausgestaltung angeht und auch bei der Erstellung der einzelnen Charaktere gibt es definitiv Defizite. Wo “Caliban – Odyssee Ins Grauen“ aber punktet – und das ist gerade bei einem klaustrophobischen Science-Fiction-Horror wie diesem enorm wichtig – ist die stets passende Lichtstimmung. Hier werfen uns die Künstler in eine stimmige Horroratmosphäre, in schaurigere Dunkelheit, die nur von wenigen beleuchteten Schaltern und schummrigen Flurbeleuchtungen aufgelockert wird, was der Bedrohung durch die außerirdische Präsenz natürlich nur zu Gute kommt. ?

Veröffentlichung

“Caliban – Odyssee Ins Grauen“ erscheint beim Panini Verlag als Softcover Comic (Format: Höhe: ca. 26,0 cm; Breite: ca. 17,0 cm). Das 176 Seiten umfassende Werk weist eine gute Druck- und Papierqualität auf.

“Caliban – Odyssee Ins Grauen“ enthält alle sieben im US-Original als Einzelausgaben veröffentlichten Comicbände der Reihe.

Ein kurzer Abschnitt mit Skizzen sowie Infos zu Garth Ennis und Facundo Percio im Anhang des Comics vollenden das Werk.

Fazit

Lesenswerter, doch kaum innovativer Weltraum-Horror, ganz im Stile von “Alien – Das Unheimliche Wesen Aus Einer Fremden Welt“ (1979) und “Event Horizon - Am Rande Des Universums“ (1997). Der relativ hohe Gewaltgrad erinnert dabei natürlich sofort an Kult-Comicautor Garth Ennis, der hier aber eine eher mittelmäßige Autorenleistung abliefert. Trotz diverser kleiner Schwächen schafft es “Caliban – Odyssee Ins Grauen“ aber dennoch eine gute Horror-Atmosphäre aufzubauen, wodurch Genre-Fans beim Kauf des Comicwerkes sicher nichts falsch machen.

Einen Einblick in “Caliban – Odyssee Ins Grauen“ findet ihr auch in der Panini Comics TV Folge 14. Auch wenn ihr generell auf der Suche nach Infos zu Comic-Neuerscheinungen des Panini Verlags (inkl. interessanter Interviews mit den Autoren und Künstlern sowie tollen Gastmoderatoren) seid, kann ich Euch dieses Format von und mit Steffen Volkmer nur weiterempfehlen! Schaut also mal rein:

Panini Comics TV Folge 14: Mit Doctor Who, Claudia Kern und einem Wissenschaftler der ESA!

Verlag/ Label: Panini Verlag
Autoren: Garth Ennis
Veröffentlichung: 29.08.2017
Seitenzahl: 176
ISBN: 978-3741602412
Altersfreigabe: ab 18 Jahren
Webseite: https://www.paninishop.de/artikel/dcalib001-caliban-odyssee-ins-grauen
Webseite 2: Amazon
Copyright Artikelbild: Panini Verlags-GmbH; Garth Ennis; Avatar Press, Inc. 

  • 7/10
    Handlung - 7/10
  • 8/10
    Intensität und Atmosphäre - 8/10
  • 7/10
    Graphische Ausarbeitung - 7/10
  • 6/10
    Charaktere - 6/10
  • 6/10
    Innovation - 6/10
  • 8/10
    Druckqualität und Haptik - 8/10
7/10

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