Cyclic Law

TAPHEPHOBIA – Ghostwood

Ketil Soraker ist es bekannterweise, der mit Taphephobia seit mittlerweile über zehn Jahren seine musikalischen Gedanken ausdrückt, wobei mich allerdings das bisherige Schaffen des Norwegers nicht so wirklich ansprechen konnte. Dies mag sicherlich einfach mit daran liegen, das es zeitweise doch recht minimalistisch zugange ging. Aber irgendetwas hat sich im Klangbild bei Taphephobia geändert, denn "Ghostwood" klingt anders. Was mir sofort auffällt, ist die schöne warme Atmosphäre, mit der man sich schon mittels des Openers "Ghostwood" Aufmerksamkeit verschafft, und welche im Grunde genommen auch dem kompletten Werk zur Verfügung steht. Schon fast umherwandelnden Charakter vermittelt zum Beispiel ein "Ghost Of Him", schwebend anmutend in seiner Beschaffenheit, was bei dem einfühlsamen "Thunder Over The Boardwalk" noch stärker zum Ausdruck findet. Der Musiker schafft es mit genau solchen Klangbildern ein dezentes Kopfkino aufzubauen, welches den Rezipienten hinfort trägt, ins Reich der Träume, und ummantelt von warmen Konstrukten, so fühlt man sich schwerelos und von tief greifender Schönheit erfasst.

Mit "Ghostwood" gebärt man uns das bislang wohl auch stärkste Material des norwegischen Projektes, denn mittlerweile sind im Geschehen bei Taphephobia verdammt starke Ansätze, beziehungsweise auch Momente gegeben, die das Projekt ohne Frage mittlerweile weit aus dem Mittelfeld herausragen lassen. Die Frühwerke des Norwegers haben sicherlich auch ihre Hörer gefunden, können aber mit der hier vorliegenden Leistung von Ketil Soraker nicht mehr mithalten. Taphephobia hat sich mächtig weiterentwickelt, wo Ambient mit gefühlvollen Gitarren und auch mal durch dezentes Flüstern seine Anreicherung findet, was mich manchmal etwas an Northaunt erinnert. "Ghostwood" ist ein recht persönliches Tondokument, auf 300 Einheiten limitiert, und findet seine Abrundung mittels eines gelungenen Artworks von Nihil.

Artikelbild Copyright: Cyclic Law

  • 8/10
    Gesamtwertung - 8/10
8/10

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