Man mag es kaum glauben, aber "Edge Of Solitude" ist doch bereits schon die fünfte Publikation des iranischen Dark Ambient Projekt Alphaxone, welches nach wie vor fest im Sattel bei Cryo Chamber sitzt. Keine Frage, denn dort ist Mehdi Saleh mit seinen Klangwelten hervorragend aufgehoben, die mit ihrem atmoshärischen Charakter den Rezipienten in die Ferne katapultieren und jenem einen umwerfenden Blick spendieren, aus der Sicht eines Reisenden, der durch Leere und Raum driftet. "Road To Nowhere" klingt da vielleicht erst einmal nicht so freundlich, ist aber eine enorm warme Komposition geworden, die sich flux einschmeichelt und einfach wunderschön klingt. Dass Alphaxone musikalisch gewachsen ist, steht hier außer Frage, denn das qualitative Level ist verdammt hoch angesiedelt, wie ebenso die dritte Vertonung aufzeigt. Wie geschickt man dabei vorgeht, was einen interessanten Songaufbau betrifft, so gilt es sich unbedingt das feine "Echosphere" einzuverleiben, welches von anfänglicher Tiefe in wabbernd wohligen Gefilden endet, ehe "Overland" den Mantel der Geborgenheit und ruhe um die Seele legt. Es sind schöne Dinge auf "Edge Of Solitude" zu finden, wo Komponenten wie Tiefe, Dunkelheit, aber eben auch Wärme und daraus angenehme Atmosphäre zum Ausdruck finden. Dies alles gekonnt miteinander verwoben, ergibt ein Fundament, welches scheinbar lediglich darauf beruht, den Konsumenten gefangen zu nehmen, um sich immer und immer wieder Gehör zu verschaffen- eintönige Langeweile hat da keinen Platz!
Mit "Edge Of Solitude" beweist uns Mehdi Saleh seine Klasse, wobei ich sogar behaupten möchte, hier das bislang stärkste Material des Iraners vorliegen zu haben. Ohne Probleme gelingt der Einstieg und schon beim ersten Kontakt fruchten die Stücke vorzüglich, wobei ein stets in sich geschlossener Charakter vorhanden ist. Ein wirklich starkes Album!
Artikelbild Copyright: Cryo Chamber
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9/10