Der Name Cut The Light ist bislang der Szenerie nicht geläufig, denn „Aphotic“ ist auch das erste Lebenszeichen überhaupt, welches dem Dark Ambient Projekt aus der Krim entspringt. Neun unbetitelte Stücke sind darauf vertreten, wobei das Label Black Mara auf einen Ort verweist, an dem es kein Licht gibt, sondern die dämonische Dunkelheit ihre Stärke offenbart. Und freundlich ist „Aphotic“ keinesfalls ausgefallen, kriecht hier doch permanent lediglich schwarze Materie empor, deren Ausläufer mitunter in beachtlicher Spiellänge münden und das eigene Gemüt ziemlich drücken. Klar ist es immer wieder eine Herausforderung, wenn es darum geht, lange Kompositionen am Leben zu halten, zumal dies gerade im Dark Ambient schwer ist. Aber der Musiker hinter Cut The Light hat den Bogen diesbezüglich schon recht gut raus, wie die zweite Umsetzung schnell aufzeigt. Dunkelheit regiert, ein Schaben und Kratzen dringt aus naher Distanz, und sind es Glocken oder Ketten, die da in der Ferne ihre geheimnisvoll anmutende Aura verbreiten? Mitunter wird dabei auch kurzeitig Unruhe heraufbeschworen, wie zum Beispiel die dritte Vertonung zeigt, wobei der Aspekt des Dunklem nie an Bedeutung verliert. Vielmehr währt beständig der Eindruck, man durchstreife eine dunkle Höhle, wo trügerische Eingebungen locken, die Neugierde wecken, oder Vorsicht gebieten. Eine Flöte dringt aus dem Schatten, wo ebenso das nasse Element wie auch streifende Windzüge ihren Bestand haben. „Aphotic“ lebt aber vielmehr von behäbigen Aufbauten, deren Feinheiten sich somit ehr langsam entfalten, anderseits aber dennoch ein stabiles Klangbild ergeben.
Auch „Aphotic“ zählt zu jener Sorte von Werken, die man in dunkler Abgeschiedenheit evaluieren sollte, wenn man sich den Kick geben möchte. Mit schönen und warmen Eingebungen sieht es auf „Aphotic“ nämlich verdammt schlecht aus, hier regiert lediglich Dunkelheit, deren seelenfressende Schwärze labile Gemüter besser meiden sollten.
Artikelbild Copyright: Black Mara
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8/10