Mit Ruptured World betritt Alistair Rennie die Bühne der Musikwelt, wobei der in Schottland lebende Autor vielleicht manchem Leser bekannt ist, durch seine Werke aus dem Horror- und Fantasie Bereich. Mit "Exoplanetary" geleitet uns der Autor/Musiker nun in eine Ebene des Kosmos, mit der man scheinbar dem unausweichlichen Ende entgehen will, wobei das Thema kolonialer Expansion und Besiedlung fremder Planeten mittlerweile ein Thema ist, welches in ein paar Jahren vielleicht gar nicht mal mehr so fremd anmutet. Mit "Exoplanetary" geleitet man eine Weltraumexpedition nach Proxima Centauri b, und wie zu erwarten, sind die dort gegebene Bedingungen nicht die einfachsten. Besonders die Tatsache, dass man dort als menschlicher Besucher nicht allein ist, dürfte das Gefühl von erwarteter Hoffnung und Freude beträchtlich dämpfen. Gebettet in einem ambienten Klangteppich, so werden immer mal spoken words eingebracht, die in der Art ihrer narrativen und verzerrten Umsetzung einen durchaus nostalgischen Eindruck hinterlassen. Das atmosphärisch umgesetzte Material birgt teils träumerischen Charakter, vermag aber ebenso nicht zu verstecken, dass "Exoplanetary" keinesfalls eine wirkliche Lösung menschlicher Probleme scheint. Die ihrerseits selbst heraufbeschworenen Konflikte fordern ihren Tribut, eine Flucht in atmosphärisch starke Vertonungen wie etwa "The Shimmering After-Blasts Of Psionic Traces" scheint die einzige Gelegenheit, dieser Vision zumindest einer Zeit lang den Rücken kehren zu können.
Eine interessante Thematik und die treffende Benennung als Cinematic Ambient dürften schon die Neugier wecken, sich etwas intensiver mit vorliegender Publikation zu befassen. Alistair Rennie ist folglich ein Name, den man sich unbedingt merken sollte, der es schafft, seine Visionen in entsprechende Klangdokumente zu packen, um den Rezipienten damit einen Eindruck zu gewähren, was ihn in Zukunft in etwa erwarten könnte. Bist du bereit für eine solche Welt? "Exoplanetary" wird es zeigen.
Artikelbild Copyright: Cryo Chamber
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8/10