Was die Abhandlung der sogenannten Earth Song Serie anbelangt, so geht die Musikerin mit ihrem Projekt ProtoU nun den nächsten Schritt, und was mit der Erforschung der Wurzeln der Zivilisation seinen Anfang fand und in die Zukunft der Moderne weitergeleitet wurde, mündet nun in die scheinbar letzte Phase. Auf "Echoes Of The Future" heißt es Abschied zu nehmen, vom Heimatplaneten, der sicherlich irgendwann sowieso nur noch ein kümmerliches Dasein verkörpert, ausgebeutet und respektlos mit Füßen getreten. Ich vermag nicht zu urteilen, ob die Menschheit überhaupt eine weitere Chance diesbezüglich verdient, der Schritt in die Ungewissheit wurde zumindest optisch schon mal gut in Szene gesetzt. Gescheiterte Versuche, dem unausweichlichen Ende zu entgehen, werden mittels verlassener Raumstationen aufgezeigt, welche den Weg zieren, den einst blauen Planeten im Rücken, der nun nur noch einem ergrauten Etwas gleicht. Sasha Puzan ist zweifellos eine Person, welche sich in dieser Beziehung so seine Gedanken macht, den ganz abwegig ist diese Thematik keinesfalls. Verpackt in sieben Tracks, so zeigen sich auf diesem Ambient Trip atmosphärische Eingebungen, welche von unscheinbarem, fast gleitendem Fundament, über unruhige Passagen, einiges bereithalten. Allerdings schafft es die Musikerin nicht immer, mit Spannung den Hörer an der Stange zu halten, was nicht anderes verlauten will, als dass "Echoes Of The Future" kein Packendes, dafür aber überaus angenehmes Werk geworden ist. Einem dahinschwebenden Gefühl gleich, so verzichtet man auf großartige Aufbauten, und geht vielmehr den behäbigen Schritt, ohne gewisse Grenzen zu überschreiten.
Deep Space Ambient ist die sicherlich treffendste Umschreibung für das aktuelle Werk der ukrainischen Künstlerin, die hier allerdings das Setzen von markanten Punkten irgendwie ausgelassen hat. Was bleibt, ist ein angenehm wohliger Soundtrack, was aber nicht darüber hinwegtäuschen kann, dass ich mir weit mehr erhofft habe. So richtig wird Sasha Puzan hier nicht aus dem Mittelfeld ragen, mit etwas mehr Mut wäre sicherlich mehr drin gewesen.
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6.5/10