Little Dragons Café [Playstation 4]

Schwierigkeit: Sehr Einfach
New Game Plus: Nein
Spielzeit: 30-40 Stunden
Getestetes System: Playstation 4
Spielerzahl: 1

Nach dem mit eher gemischten Gefühlen aufgenommenen “Birthdays The Beginning“ (mir hat der Titel (natürlich in erster Linie dank den zahlreichen Dinos ;)) gut gefallen, auch wenn für mich keine Langzeitmotivation gegeben war; viele Tester straften den Titel aber auch mit sehr schlechten Wertungen ab) begab sich “Harvest Moon“-Schöpfer Yasuhiro Wada wieder auf bekannteres Terrain und entwickelte zusammen mit den Teams von Aksys Games, Toybox und Picola den neuen Titel “Little Dragons Café“, einer Simulation mit einem Hauch von Rollenspielelementen, die auch immer wieder ein wenig an die glorreiche Bauernhof-Simulation des japanischen Entwicklers erinnert. Ob Yasuhiro Wada allerdings mit dem knuffigen und absolut kindgerechten Ausflug an alte Erfolge anknüpfen kann, erfahrt ihr hier bei uns im Test:

Der Drache und das Café

Zunächst beginnt noch alles sehr friedlich in “Little Dragons Café“, ihr lebt zusammen mit eurer Mutter und einem Geschwisterteil (je nachdem ob ihr das Mädchen oder den Jungen als Spielfigur auswählt, übernimmt der andere Charakter den Part eures Geschwisterleins) in einem entlegenen Café, weit fernab der Zivilisation. Eines Tages jedoch erkrankt eure Mutter an einer unheilbaren Krankheit, die sie wie eine Scheintote, schlafend, zurücklässt. Bevor die Kinder allerdings vor Verzweiflung erstarren, erscheint aus dem Nichts ein alter Magier mit einem mysteriösen Ei, der den Kindern offenbart, dass bei ihrer Mutter noch die Hoffnung auf Heilung besteht, wenn sie dieses Drachenei ausbrüten und den Drachen darin großziehen. Der ausgewachsene Drache wiederum sei dann dazu in der Lage ihre Mutter zu heilen. Kaum hatte der alte Mann diese Worte ausgesprochen, schlüpft auch schon der kleine, rote Drache aus dem Ei und freundet sich sofort mit den beiden Kindern an. Fortan gilt es also den Drachen zu füttern und großzuziehen, nebenbei muss aber auch noch das Café gemanagt werden. Keine einfache Aufgabe für die beiden Geschwister, doch schon bald sollten die beiden bei ihrer schwerwiegenden Aufgabe tatkräftige Unterstützung erhalten…

Der alte Zauber-Opi bringt unserem Geschwisterpaar mit dem Drachenei nicht nur einen großen Haufen Verantwortung, sondern auch Hoffnung auf die Heilung ihrer Mutter, mit ins Haus.

Auf der Suche nach Rezepten

Nach der Einführung lernen wir in “Little Dragons Café“ auch gleich die diversen Grundmechaniken des Spiels kennen. Elementarer Bestandsteil des Spiels ist es in der farbenfrohen Spielwelt Rezeptteile zu finden (mit vier passenden Rezeptteilen schaltet ihr beim Zauber-Opi ein neues Kochrezept frei) und die damit erlernten Gerichte anschließend mit ebenfalls in der Welt aufspürbaren Ingredienzien zu kochen. Um diese zu finden, hilft euch auch eurer treu hinterherdackelnder Drachenbegleiter (den ihr genauso, wie die beiden Geschwister selbst benennen dürft).

Zentraler Schauplatz von “Little Dragons Café“ ist das namensgebende Little Dragons Café, in dem ihr die gesammelten Rezepte und Zutaten zu schmackhaften Speisen zubereitet. Dies geschieht in Form eines (kaum fordernden) Quick-Time-Event-Minispiels. Nach und nach gesellen sich auch immer mehr Gäste ins Little Dragons Café, die allesamt bedient werden wollen. Ein jeder Part (Bestellung aufnehmen, Kochen, Abräumen, Putzen) wird im Laufe des Spiels dann von einem netten NPC übernommen, der sich dazu entschließt (mal freiwillig, mal weniger ^^) euch bei der Führung des zauberhaften Cafés zu unterstützen. Eure Aufgabe besteht wiederum darin, eure einzigartigen Mitarbeiter zu motivieren und so die Abläufe in Gang zu halten, um schlussendlich dank zufriedener Gäste das Café zum florieren zu bringen.

Das Kochen findet bei “Little Dragons Café“ in Form von Minispielen, bei denen ihr im richtigen Timing die angegebene Taste drücken müsst, statt.

Wenn euer Drachenzögling nach entsprechender Pflege mit zahlreichen, gekochten Leckerli und einer entsprechenden Zeitspanne dann beschließt zu wachsen, erhaltet ihr wiederum mehr Möglichkeiten zur Erkundung der Welt und zur Jagd nach den begehrten Ressourcen und Rezepten. Es ist euch dann irgendwann im Spielverlauf sogar möglich euch auf den Rücken des Drachens in die Lüfte zu schwingen und so vorher nicht zugängliche Areale zu erkunden. 

Gekämpft wird in “Little Dragons Café“ übrigens nicht so wirklich, wenn euch mal eine der eher feindseligeren Kreaturen der Welt (die meisten Tiere sind nämlich sehr friedfertig oder ergreifen, wenn ihr ihnen zu Nahe kommt, sofort die Flucht) begegnet und attackiert, gilt es dieser auszuweichen oder sie anzulocken, um sie beispielsweise im vollen Sprint gegen eine Felswand zu locken, die dem Monster, durch den harten Aufprall, nicht so gut bekommt. 😊 Wenn ihr allerdings getroffen werdet, verliert ihr allerhöchstens mitgetragene Items, um euer virtuelles Leben müsst ihr im kindgerechten “Little Dragons Café“ aber keinesfalls fürchten.

Der kleine Drache wächst unserem Geschwisterpaar sofort ans Herz! Hier sehen wir zwar die englische Sprachausgabe, das Spiel besitzt aber auch deutsche Bildschirmtexte.

Tolle Idee, maue Umsetzung

“Little Dragons Café“ zeigt ganz deutlich die Spuren seines Schöpfers, Yasuhiro Wada, die sich komplett durch das kunterbunte Design, die niedlichen Bewohner und Kreaturen und das Erlangen der Rohstoffe fürs Kochen, ziehen. Nur leider ist ein tolles Konzept ohne entsprechende Umsetzung nur die halbe Miete und damit kommen wir auch schon zu den negativen Kritikpunkten an “Little Dragons Café“: Zum einen haben wir hier die etwas schwammige Steuerung, die gerade bei der Erkundung der Welt negativ auffällt. Viel mehr ins Gewicht fallen allerdings die (meiner Meinung nach vollkommen überflüssigen) immer wieder auftauchenden Ladebildschirme, die bei jedem Arealwechsel den Spielfluss massiv verzögern. Ich meine “Little Dragons Café“ ist jetzt wirklich kein aufwändiges Spiel, so dass bei entsprechender Programmierung auf einer leistungsstarken Konsole, wie der Playstation 4, garantiert keine Ladezeiten von Nöten gewesen wären. Zusammen mit dem generell sehr langsamen Spielfluss braucht man als Spieler, beim Zocken von “Little Dragons Café“, schon viel Geduld.

Was die Abwechslung angeht, bekleckert sich “Little Dragons Café“ auch nicht gerade mit Ruhm und wird nicht nur wegen des repetitiven Sammelns, das bei einer Simulation wie dieser aber einfach zum Spielkonzept gehört, sondern auch bei den weiteren Aktivitäten im Spielverlauf, schnell mal eintönig. Lediglich die Story mit den sympathisch designten Figuren und das Ziel den Drachen großzuziehen, um schlussendlich die eigene Mutter zu retten, halten geduldige Spieler bis zum Schluss am Ball.

Grafik und Design

“Little Dragons Café“ durchzieht ein bunter Look im “Pastellkreiden-Stil“, der dem Simulations-Game einen wundervoll kindgerechten Charme verleiht, der auch durch das knuffige Figurendesign unterstützt wird. Man hätte hin und wieder vielleicht ein wenig mehr Schärfe und Details und auch ein bisschen mehr Abwechslung mit einfließen lassen können, grundsätzlich gibt es an der graphischen Präsentation von “Little Dragons Café“ aber kaum etwas zu verbessern, im Gegenteil, der unverbrauchte Look ist eine schöne Abwechslung und zudem für jüngere Spieler bestimmt sehr ansprechend. Die technische Seite macht aber auch hier Probleme, was sich in teilweise schwankender Framerate niederschlägt. 

Sound

Verschiedene, stimmige Soundtracks begleiten uns in “Little Dragons Café“, die das Geschehen sympathisch untermalen. Sprachausgabe gibt’s leider generell keine, lediglich der kleine Drache gibt hin und wieder ein paar niedliche Laute von sich. Sämtliche Gespräche finden in “Little Dragons Café“ in Textform mit Sprechblasen statt (einstellbare Sprachen: Deutsch, Englisch, Spanisch, Französisch und Italienisch).

Trophys

Während der Großteil der 22 Trophys sehr leicht im Spielverlauf zu erlangen ist, sorgen gerade die letzten Rezepte für massiv Frustpotential. Also auch, wenn das Spiel zunächst nach einer leichten Platin aussieht, täuscht der Eindruck. Der generelle Schwierigkeitsgrad ist aber absolut kein Thema, “Little Dragons Café“ ist in dieser Hinsicht absolut entspannend und eher viel zu anspruchslos für die meisten Gamer.

Veröffentlichung

“Little Dragons Café“ erscheint für die Playstation 4 und für die Nintendo Switch. Wir von Raben Report haben uns im Test die Playstation 4-Version vorgenommen.

Neben der Standard Handelsversion ist auch eine Limited Edition erschienen, die neben diversen weiteren Extras auch den kleinen Drachen des Spiels als Plüschfigur enthält. 😊

Fazit

Farbenfrohes, märchenhaftes Rollenspiel für kleine Zocker. Die vielen guten Ideen und Ansätze werden allerdings von der stark verbesserungswürdigen Technik und dem arg repetitiven Spielverlauf überschattet, die dem Spieler immer mal wieder auch viel Geduld abfordern.

Little Dragons Café - EU launch trailer (PS4/Switch)

Pro:

- kindgerechte Präsentation

- sehr einfacher Schwierigkeitsgrad (was je nach Spieler auch ein dicker Minuspunkt sein kann)

- schöner, bunter Grafikstil

 Kontra:

- teilweise ungenaue Steuerung

- sehr viele Ladebildschirme

- repetitives Gameplay, auf Dauer wenig Abwechslung im Spielverlauf

Entwickler: Aksys Games, TOYBOX lnc. und Picola
Publisher: Rising Star Games, Koch Media GmbH
Veröffentlichung: 28.09.2018
Altersfreigabe: ab 0 Jahren
Webseite: http://www.littledragonscafe.com
Webseite 2: Amazon
Copyright Artikelbild: Aksys Games/TOYBOX lnc.; Koch Media GmbH
Copyright andere Bilder: Aksys Games/TOYBOX lnc.;Koch Media GmbH

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