MANGLED TORSOS – Drawings Of The Dead (Re-Release)

Mangled Torsos sind dank ihres Erstwerkes definitiv Kult. Die längst unter den Würmern weilende Truppe aus Pforzheim gründete sich 1991 und ging seinerzeit leider irgendwie unter. Was heute zum Pflichtprogramm eines jeden Sickos gehört, ward damals einer ehr kleineren Hörerschaft vorbehalten, wobei sich Morbid Records mit ihren Veröffentlichungen schnell einen Namen machen konnten. Mit einem schweren und dennoch atmosphärischem Intro geht es los, ehe man "Drawings Of The Dead" so richtig kennenlernt. Typisch für die Jungs war der genial aufgebaute Deathgrind, der von schweren Einwürfen geprägt wurde, und mittels gutturaler Auswürfe seinerzeit schnell Freunde fand. Ruhige Gitarren und sphärische Passagen wurden geschickt in das morbide Treiben eingestreut, weshalb auch der melodische Aspekt vorbildlich zutage gefördert wurde. Der Bissigkeit hat dies nicht geschadet und Memento Mori haben sich glücklicherweise dazu entschlossen, eine feine Neuauflage inklusive der "Anatomia Reformata" EP von 1993 unters Volk zu jubeln. Gut so, denn das Original von Morbid Records ist sinnlos überteuert zu finden, wenn überhaupt. Das 12-seitige Booklet vorliegender Neuauflage enthält ein brandneues Artwork sowie Layout von Patrick Wentz, der einst die Felle verdroschen hat, und die Produktion lässt keinerlei Wünsche offen.

Mit "Drawings Of The Dead" haben die Pforzheimer einen wahren Klassiker erschaffen, damals irgendwie surreal, auf einem eigenen Level und vor allem mit völlig eigener Ausrichtung. Das 1995 folgende "Godless" war hingegen weit weniger einflussreich (und dennoch sehr interessant!) und läutete scheinbar ehr das Ende der goldenen Ära von Mangled Torsos ein, die grandios begannen und leider viel zu schnell untergingen. R.I.P. Mangled Torsos.

Artikelbild Copyright: Memento Mori

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    Gesamtwertung - 10/10
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