Auf 300 Einheiten ist er begrenzt, der neue Silberling von Phragments, welcher auf Zusammenarbeit mit weiteren Künstlern beruht. Atranenia, Mindspawn, Rasalhague, Shock Frontier und Terra Sancta sind es nämlich, die hier "Fratres" aufwerten, und der Opener "Evenfall" macht dabei auf mich einen leicht exotischen Eindruck, ohne allerdings einen wirklichen Grad an Emotionen zu wecken. Vielmehr wird da ein gemächlicher Schritt eingeschlagen, was sich auch in der zweiten Kooperation manifestiert, und so langsam dürfte auch klar werden, dass Phragments der ehr drückenden Aura Platz gewährt, als dies in den Anfangstagen der Fall war. Bei "Phobos" geht es dann erstmals so richtig in die Tiefe, ein finsteres Stück, mit verhaltener Akzentuierung und atmosphärischem Geleit, ehe das folgende "Ignis Cerebri" überaus geheimnisvoll anmutet und in der zweiten Hälfte in feines Kopfkino umschlägt. Die fünfte und zugleich letzte Vertonung wirkt dann wiederum etwas verhaltener, trägt aber anderseits auch die typische Handschrift von Terra Sancta. Die Einflüsse der jeweiligen Musiker sind letztendlich in einem vielmehr kleineren Rahmen, was am Ende darauf hinausläuft, dass man da aufgrund der Namen durchaus auch mehr erwarten kann.
"Fratres" ist eine Publikation, die vorrangig Freunde von Dark / Drone Ambient ansprechen dürfte, was sich aber vielleicht auch schon aufgrund der beteiligten Kollegen erahnen lässt. In der richtigen Stimmung genossen, so vermag das Werk durchaus zu fruchten, ist aber dennoch für meinen Geschmack recht verhalten und unauffällig, und kann mit dem Backkatalog von Phragments nur bedingt mithalten.
Artikelbild Copyright: Malignant Records
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6/10