Freunde der harschen Electronic dürften an vorliegendem Silberling "The Ghost Machine" ihre wahre Freude haben, ist dieses Werk doch mit einigen verdammt interessanten Momenten gespickt. Aber halt, das soll nun nicht heißen, dass jene hier die Ausnahme sind. Heldentod fahren nämlich ein qualitativ enorm hohes Level auf, welches einer Kultband wie Haus Arafna keinesfalls nachsteht. Stilistisch wie auch gesanglich sind durchaus Parallelen vorhanden, wobei man aber glücklicherweise ein eigenes Süppchen zu kochen versteht. Gerade auf den Inhalt bezogen befasst man sich unter anderem mit Dingen wie Geister- und Ahnenkulte sowie fremde Dimensionen. So lässt sich unschwer erkennen, dass Heldentod keineswegs dem martialischen Sektor zuzuordnen sind, sondern eher zwischen derbem Electro und Power Electronics pendeln. Dies alles wohlbedacht dosiert und abgestimmt, so kommt ein absolutes Hammeralbum zum Vorschein, das mit ungeheurer Sogwirkung zu glänzen vermag. Schon "Incorruptible" lässt ungemein aufhorchen, steht doch der klare Gesang im kräftigen Kontrast zur Musik. Ein finster-atmosphärisches "Encystment Process" ist es, welches ebenso auffällt und dabei von gelegentlichen harschen Momenten durchzogen wird. Noch düsterer offenbart sich "The Sentient Darkness", ein wahrlich schwarzer Brocken, der mit seiner dezenten, fast schon geflüsterten Artikulierung schnell Eindruck schindet. Dabei ist dem Album fraglos ein sehr variabler Charakter zu bescheinigen; jede Darbietung hat ihren eigenen Reiz und von einfach gehaltenen Klängen kann da keine Rede sein.
Ganz ehrlich: Ein solch starkes Kaliber habe ich bei Weitem nicht erwartet und so ist es in vorliegendem Fall auch wirklich so, dass binnen kürzester Zeit enorme Suchterscheinungen auftreten. Das eindrucksvolle Zusammenspiel von harschen und atmosphärischen Momenten ist absolut überzeugend ausgefallen, wobei trotzdem gesagt werden muss, dass "The Ghost Machine" speziell die kracherprobte Hörerschaft ansprechen wird. Was bleibt, ist eine der stärksten Veröffentlichungen der letzten Zeit aus dem Hause Cold Spring Records und so gilt es, Heldentod unbedingt im Auge zu behalten. Full House!
Artikelbild Copyright: Cold Spring Records
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10/10