Thomas Garrison ist es, der hier dem Hörer mit seinem ultraharschen Projekt Control zu Leibe rückt und wie schon der Titel "Deadly Sins" andeutet, hat man sich thematisch auf die sieben Todsünden festgelegt. Entsprechend wurde das Ganze auf sieben Titel verteilt, von denen jeder wiederum sieben Minuten Spieldauer aufzeigt. Ob sich viele davon angesprochen fühlen, wird sich bereits nach wenigen Minuten zeigen, denn was auf "Deadly Sins" geboten wird, sind massivste Power Electronics, die wohl in dieser Form für die Wenigsten und auch für den alltäglichen Dauerkonsum kaum geeignet sind. Von Musik im herkömmlichen Sinne kann da keine Rede mehr sein, handelt es sich doch vielmehr um heftige Krachausbrüche, die mitunter verstörend und auch hin und wieder gar etwas unkontrolliert wirken. Es rauscht, kratzt und fiept an jeder Ecke und die verzerrte Artikulierung macht diese Angelegenheit nicht wirklich angenehmer, jenen eingeschlagenen Weg von Control konzentriert zu folgen. Wer diesem unbarmherzigen Gewaltausbruch etwas abgewinnen will, der sollte vielleicht vorher ein paar Valium einwerfen - wenn nicht, braucht man sie danach. Ein Stück wie "Gluttony" ohne einen Funken Abwechslung zu servieren, ist schon mehr als nur schwer erträglich harter Tabak. Und man sollte ja die Hoffnung niemals aufgeben, aber Thomas Garrison geht hier gnadenlos seinen Weg und kennt kein Erbarmen, keine Gnade. Sieben mal heftiger Krach, der eigentlich nur für Gestörte erträglich ist und meinem Player sicherlich nicht allzu oft in Zukunft zusetzen wird.
Die Welt der Power Electronics hält fraglos auch gute Scheiben parat, man nehme nur mal Steel Hook Prostheses oder Navicon Torture Technologies, und ich bin gewiss kein Mensch frommer Klänge, aber bei "Deadly Sins" lerne auch ich meine Grenzen kennen. Welche Todsünde habe ich eigentlich begangen, um mit diesen sieben konfrontiert zu werden? Reinhören und entscheiden, bei diesem derben Brett dauert es gewiss nicht lange.
Artikelbild Copyright: Malignant Records
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4/10