Die unheilige Allianz zwischen Nordvargr und Goat geht nun in die nächste Runde und "Black Snow Epoch" ist wahrhaft ein düsteres Album geworden. Eingeläutet wird dieses harsche Ungetüm mit dem verstörenden "Goatsbane / Scapewolf" und es dauert nicht lange, bis einem hier die Gewissheit überkommt, dass jenem Album eine kalte, maschinelle Atmosphäre entströmt. Auf "Black Snow Epoch" existieren keine warmen, angenehmen Grundmuster, vielmehr rücken da verzerrte elektronische Klangbilder dem Hörer unbarmherzig zu Leibe. Gefestigt wird diese Angelegenheit durch immer wiederkehrende Loops und industrielle Soundcollagen. Das Ergebnis resultiert in einer derben Klangorgie, mit welcher sich mit Sicherheit so manch Anhänger seichterer Töne problemlos in die Flucht schlagen lässt. Aber das Schaffen von Goatvargr ist erträglich, wenngleich ich hier Schlimmeres erwartet habe. Klar, ein Stück wie "Dark Eyed And Frost Scorned" ist schon fraglos ein geballter Wutausbruch und vermag besonders im letzten Drittel seine zerstörerische Kraft zu entladen. Das folgende "Goatwalking" gleicht hingegen einem eher bedrohlichen, undefinierbaren Etwas, das sich beständig auf den Hörer zubewegt und den Weg für das folgende deftige "Razed Under Cloven Hoof And Bloody Maw" ebnet. Aber auch "Wall Of Goat" ist ein beklemmender Trip geworden und aufgrund der reizvollen Atmosphäre mein Anspieltipp. Dieses Zusammenspiel zwischen koordiniertem Krach und etwas zurückhaltenden Stücken ist beileibe nicht ohne Reiz und hält die Spannung aufrecht.
"Black Snow Epoch" ist ein pures Industrial Werk, harsch, aber nicht unkontrolliert. Ansiedeln lässt sich dieser brachiale Spaß irgendwo in den Gefilden von Wutkollegen wie Deadwood oder Körperwelten. Aber bevor man eine Phase der Erholung braucht, kann man sich ruhigen Gewissens diesen Ausbruch hinter die Hirnrinde schieben.
Artikelbild Copyright: Cold Spring Records
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7.5/10