Lust auf eine gepflegte Portion Krach? Dem kann abgeholfen werden - und zwar mit diesem griechischen Newcomer. Griechenland ist ja in Sachen des derben Industrial ein doch eher bescheidenes Land, aber mit vorliegendem Projekt schickt man da einen würdigen Vertreter ins Rennen, der diesbezüglich problemlos zu den Kollegen aufschließen kann. "And The Void Shall Pierce Their Eyes" verkörpert also das Debüt dieses harschen Projekts, welches sich allerdings nicht nur auf Krawallkost im herkömmlichen Sinne beschränkt. Betrachtet man dieses Monstrum als Ganzes, so lässt sich erkennen, dass uns der Musiker da einen derben Zwitter aus Power Electronics, angereichert mit teils schwerem Doom und Industrial serviert. Aufgebessert mit stimmigen Momenten ergibt dies einen ordentlichen Strudel aus Verstörtheit und somit kaum massentaugliche Darbietungen, wobei die erhoffte Sogwirkung kaum ihre Wirkung verfehlt. Dies lässt "And The Void Shall Pierce Their Eyes" trotz seines derben Klanggerüsts schnell zu einem sehr starken Vertreter seiner Zunft aufsteigen. Die mächtigen Stücke sind recht variabel, wobei aber dennoch gesagt werden muss, dass die aufgebaute Spannung bei "Her Name Is Upon The Graves Of Those She Slays" und "Embrace Of Soul & Flesh" leider etwas abflacht. Glücklicherweise versteht es der Künstler aber, hier wieder zur Höchstform aufzusteigen und so findet man sich schnell in einem Pfuhl aus desolaten, albtraumhaften Vertonungen wieder, wobei mir speziell "Cornucopia Saluti" und der schön kranke Opener ins Gehör springen.
Der Vergleich seitens des Labels mit Bands wie Abruptum, Gnaw Their Tongues und Brighter Death Now ist dabei durchaus angebracht, lässt sich Hypsiphrone (eine Offenbarungsschrift) doch tatsächlich als ein entsprechender Bastard ansehen. So kann ich dieses starke Projekt allen Anhängern des kontrollierten Wahnsinns uneingeschränkt empfehlen, und wenn ich dann noch sage, dass John Stillings von Steel Hook Prostheses das Teil abgemischt hat, dürfte alles geklärt sein. Bleibt nur noch als Schlusswort zu sagen, dass "And The Void Shall Pierce Their Eyes" nicht nur schmackhafte Kost, sondern zudem auch noch verdammt finster ist.
Artikelbild Copyright: Malignant Records
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8.5/10