Den Namen Merzbow muss ich Lärmfetischisten sicherlich nicht weiter erläutern, foltert doch jenes Noise Projekt unsere Welt mit schier unzähligen Krachausbrüchen. Auch Z'EV sind beileibe keine Unbekannten, und wenn ich jetzt richtig liege, ist vorliegende Veröffentlichung bereits schon seit recht langer Zeit in Planung gewesen. Das Ergebnis sind zwei Darbietungen, wobei jedes Projekt den Song des jeweils anderen gemixt hat. Und wie heißt es doch so schön: Gut' Ding braucht Weile. Ist das aber auch hier so? Das erste Stück bringt es allein auf eine gute halbe Stunde Spielzeit, eigentlich Grund genug, an dieser Stelle etwas Abwechslung anzubieten. Viel merke ich jedoch nicht davon, ertappe ich mich doch vielmehr, zweimal recht angenervt auf die Spielzeit zu blicken. Ja, eine halbe Stunde kann recht lang sein... Zwar mag dem Stück ein gewisser ritueller Aspekt nicht abzustreiten sein, am Ende ist das Tondokument aber genau so geworden, wie ich es erwartet habe: Eine unspektakuläre Geräuschkulisse aus diversen Noise Elementen, angereichert mit hallenden Tongeräuschen. Die zweite Darbietung lässt anfangs dann doch so etwas wie Hoffnung aufkeimen, ist aber nicht wirklich anspruchsvoller ausgefallen. Wenn man den Stoff wenigstens in kürzere Abschnitte unterteilt hätte, wäre das Ganze vielleicht sogar etwas erträglicher geworden, so allerdings bleibt "Spiral Right / Spiral Left" für mich völlig uninteressant und reiht sich mühelos in die Riege nerviger Tonträger ein.
Dennoch muss ich gestehen, speziell im Fall von Merzbow, schon weit unerträglichere Kost vernommen zu haben. Aber was solls, ist doch auch dieser Tonträger nicht wirklich leichter konsumierbar. Nur wer mit dem bisherigen Schaffen beider Projekte auch wirklich etwas anfangen konnte, kann dem ganzen hier etwas abgewinnen. Für den Rest gilt schlicht und einfach: Finger weg!
Artikelbild Copyright: Cold Spring Records
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3.5/10