Inwieweit Wiederveröffentlichungen ihre Berechtigung haben, liegt immer im Auge des Betrachters. Die MZ.412-Reihe war in meinen Augen dabei mehr als nur angebracht, haftet den Schweden doch fraglos ein verdienter Kultstatus an. Mit "Domine Rex Inferum" liegt nun die mittlerweile vierte Neuveröffentlichung vor, welche natürlich (wie die Vorgängerwerke) mit Bonustracks aufgewertet wurde. Dabei handelt es sich diesmal um die Darbietungen "Uhk Khatark" und das überaus starke "Sekarth Una Nejad", die sich wunderbar in das Gesamtbild einfügen. Auch auf diesem Album von MZ.412 regieren natürlich finstere, teils rhythmische Passagen das Geschehen. Und dennoch klingt diese Angelegenheit irgendwie etwas anders. War man doch bisher auch gelegentliche Krachcollagen gewohnt, so sind diese nun spürbar in den Hintergrund getreten, wenngleich bei "Uhk Khatark" davon noch nichts zu spüren ist. Vielmehr haftet dem Ganzen eine überaus bedrohlich wirkende Atmosphäre an, die "Domine Rex Inferum" im Gegensatz zu den früheren Werken, doch etwas verhaltener erscheinen lässt. Gesamt gesehen ist das Ergebnis dadurch weit geschlossener und durch die Aufsplittung von "Ritual: Summ Nv" wird zudem der Zugang zu dieser Welt auch noch etwas erleichtert. Speziell im mittleren Teil regiert reiner, finsterer Dark Ambient, seien es nun "Ritual: Summ Nv 41:2:2" oder "Ritual: Summ Nv 41:2:4". Dieser ist in seiner Umsetzung recht gelungen, könnte aber durchaus einige stilistische Ausbrüche, wie etwa bei der siebten Vertonung, vertragen. Ab diesem Zeitpunkt wird es wieder lebendiger und ist "Ritual: Summ Nv 41:2:6" an Boshaftigkeit kaum noch zu übertrumpfen, so ist der Rauswurf wohl mit eine der stimmigsten Darbietungen überhaupt, die da ihren Platz gefunden hat.
Somit ist diese Scheibe auch Freunden des rituell angehauchten Dark Ambient wärmstens zu empfehlen, sind doch jene Vertonungen mittlerweile stärker hervorgetreten. Für MZ.412 Fetischisten ist "Domine Rex Inferum" aber sowieso Pflicht.
Artikelbild Copyright: Cold Spring Records
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8.5/10