Skullflower entspringt der Power Electronic-/Noise-Szene und ist eine Band, die im Gegensatz zu Bands wie Con-Dom, The Grey Wolves oder Whitehouse nicht wirklich Anerkennung fand. Keine Ahnung, woran das lag, unterkriegen lässt man sich jedenfalls davon nicht. Ob man sich dabei den Tag veredelt oder versaut, liegt wohl am stressgewohnten Gehör des Konsumenten. Strapazierfähige Lärmfetischisten nehmen fraglos in der ersten Gruppe Platz, verwöhnte Liebhaber ruhiger, klarer Klänge werden entsprechend kurz und schmerzlos in die verbleibende Kategorie verpackt. Denn wie man anhand des Werdegangs von Skullflower entnehmen kann, bekommt man natürlich derbe Power Electronics vorgesetzt. Massive Krachwände stürzen über den Hörer zusammen, lassen keine Zeit zum Luft holen, sind anderseits aber nicht so erbarmungslos, wie man anfangs vielleicht erwartet. Dennoch ist das Ergebnis erwartungsgemäß ein harsches Brett und eignet sich aufgrund dessen natürlich hervorragend zur unkomplizierten Dezimierung ungeliebter Mitbewohner. Es kratzt und fiept an jeder Ecke und Kante und man kann diesen Auswurf getrost als Test seiner Loyalität gegenüber des heftigen Industrial verstehen.
Das Gelbe vom Ei ist "Fucked On A Pile Of Corpses" dennoch sicherlich nicht geworden, wirkt aber interessanterweise auch nicht nervend - und das, obwohl es streckenweise doch recht monoton erscheint. Apropos. Damit sind wir nun auch bei der Wurzel des Übels angelangt, präsentiert man sich mit Skullflower doch recht einseitig und abwechslungsarm. So ist es im Grunde genommen eigentlich völlig egal, mit welchem Titel man die Scheibe eröffnen lässt. Am Ende scheinen dennoch die ersten Darbietungen die erträglichsten, weicht doch die anfängliche Hörbereitschaft alsbald unabwendbaren, unkoordinierten Muskelzuckungen. Mit etwas Abwechslung wäre da sicherlich noch etwas mehr drin gewesen, aber das dürfte wohl für Puristen zweitrangig sein.
"Fucked On A Pile Of Corpses" ist ebenso derb wie der Titel - für die einen vielleicht Kult, für die anderen nicht aushaltbarer Krach. Also, wie stark bist du?
Artikelbild Copyright: Cold Spring Records
-
4.5/10