Das britische Label Cold Spring Records ist bekannt für die konsequente Verbreitung von experimenteller als auch überaus derber Tonkost. Ich will also mal nicht hoffen, dass mir hier die Ohren abfallen, so wie der netten Dame auf dem Cover, der da ja auch so einiges verloren gegangen ist. Cover, Titelgebung und Bandname zusammen betrachtet, lassen es auch schon erahnen – richtig, Fire In The Head steht für Power Electronics. Kraftvoll, derb, aber keinesfalls chaotisch. Ich nenne so etwas auch strukturierten Krach. Dies nun aber bitte nicht falsch verstehen, gibt es doch einen gehörigen Unterschied zwischen hörbaren und unerträglichen Power Electronics. Fire In The Head gehört also zur angenehmeren Sorte in jenem Genre und man schmückt die ertragbaren Eruptionen manchmal gar mit so etwas wie atmosphärischen Ansätzen. Wer zweifelt, sollte einmal Stücke wie "Psychotic Underground Mk. II" oder "Gag Order (Choked Again)" probieren. Klar gibt es auch Ausbrüche, wo sich die Geister scheiden werden, zumal ein derbes Geschoss wie "Get The Rope" mitunter schon harter Tabak ist. Aber wie gesagt, alles im Erträglichen. Ebenso wurden hier auch die Texte abgedruckt, was diese ganze Angelegenheit noch etwas verständlicher macht. Dem Genre entsprechend werden die Gesangsdarbietungen natürlich arg verzerrt an den Mann gebracht.
Also, irgendwie kann "Confessions Of A Narcissist" durchaus gefallen, auch wenn es im hinteren Teil mitunter etwas variabler hätte zugehen können. Es rauscht und fiept an allen Ecken und Kanten, Verstehen tut der Künstler dennoch sein Handwerk und schafft es auch, die unbändige Energie (die dem Werk fraglos innewohnt) zu bündeln und entsprechend auf den Hörer niedergehen zu lassen. Somit empfehle ich jenen Gewaltausbruch all denen, die bei Konsorten wie Prurient oder auch IRM in Ekstase verfallen. Also – seid ihr stark genug für "Confessions Of A Narcissist"?
Artikelbild Copyright: Cold Spring Records
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7/10