GNAWED – Fissures

Ein mächtiges Werk ist hier dem Projekt Gnawed zuzuschreiben, welches schon so einige Veröffentlichungen hervorgebracht hat, unter anderem auch unter Malignant Records. Das vorliegende "Fissures" stammt aus dem Jahre 2013 und gehört meiner Meinung nach mit zum bislang stärksten Material, welches Grant Richardson unter Gnawed publiziert hat. Auf Anhieb fräsen sich die Kompositionen ins Hirn, was markanten Aufbauten und vor allem eine extreme Portion an Eingängigkeit zu verantworten haben. Diesbezüglich ist Gnawed ein absoluter Geheimtipp, denn wo Kollegen mit Krach und teils unstrukturierten Matschbrocken agieren, da wird hier in der Tat auf Atmosphäre gebaut. "Shut" ist dabei ein perfektes Beispiel, wogegen der Opener noch einer Bestie gleicht, die allerdings an einer Kette hängt. Will verlauten, das die Krallen so richtig erst bei "Overrun" ausgefahren werden, wohlgemerkt, fernab von stupidem Lärm angesiedelt. Vielleicht ist dies auch genau der Punkt, weshalb mir Gnawed so sympathisch ist. Trotz eines gewissen Grades an harschen Bauten und teils extrem verzerrter Artikulierung ("Digger") schafft man es nämlich ohne Probleme, ein enorm hohes Level zu halten, welches für Spannung, Eingängigkeit und Leben sorgt, ohne den Nerv unvorsichtiger Zweibeiner auf Anhieb zu zerstören. Das mächtige Titelstück wuchtet sich zu einem der Höhepunkte auf "Fissures", wo Power Electronics und Death Industrial in höchster Wonne kopulieren, dessen Resultat ein verdammt starker Bastard ist, mittels "Drift" der Nerv dann doch noch etwas gereizt wird.

Fazit: Mit "Fissures" glänzt Grant Richardson ohne Frage, und wer mit dem Namen Gnawed bislang nichts anfangen konnte, der sollte diesen Umstand schnellstens ändern. Qualitativ ein starkes Produkt, der optische Aspekt fällt hingegen leider schwach aus. Meine Empfehlung!

Artikelbild Copyright: Gnawed

  • 9/10
    Gesamtwertung - 9/10
9/10

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