Italien - Sonne, Strand und Pizza. Unser europäisches Nachbarland hat zwar diese Vorzüge vorzuweisen, ist aber im Bereich der derberen Klänge bislang noch nicht so recht in Erscheinung getreten. Eine der Ausnahmen diesbezüglich sind Novatron, ein Duo, welches es einem aber auch nicht gerade einfach macht. Warum? Ganz einfach, steht Novatron mit "New Rising Sun" doch für recht kräftige Gegensätze. Empfangen wird man bei "Kore" erst einmal von Dronen, die das gesamte Stück auch prägen, bevor mit dem folgenden "Axis One" ein rhythmischer Brecher zum Vorschein kommt, der wohl bei entsprechender Bassumsetzung unliebsame Untermieter schnellstens vergraulen dürfte. Aber Novatron verstehen es auch Achtungszeichen zu setzten, zeigen uns die beiden Musiker doch mit "Inamorata" ein überaus atmosphärisches Stück auf, welches in kürzester Zeit für schweres Kopfkino sorgt. Nach dieser Klangdarbietung ändert sich jedoch das Klima ein wenig und harsche Gebilde übernehmen zeitweise die Führung, ehe es beim Rauswurf wieder etwas ruhiger ans Eingemachte geht. Jene Punkte lassen diese Angelegenheit hier einerseits zwar recht vielseitig erscheinen, erweisen sich aber auf der anderen Seite dadurch teils nicht unbedingt eingängig, zumal sich die recht langen Stücke bereits nach kurzer Anlaufphase schon voll entfaltet haben und im Grunde genommen keinerlei Überraschungen mehr bieten können. Dennoch ist "New Rising Sun" ein amtliches Album geworden, welches speziell Freunde der harschen Electronic ansprechen dürfte, denen eine Verschmelzung von dunklem Noise mit diversen Ambient Strukturen zusagt.
Leider ist diese Scheibe die bislang auch einzige Veröffentlichung der Italiener namens Anthony Di Franco und Kevin Laska, die ja nun schon gut fünfzehn Jahre agieren. Zwei Samplerbeiträge sind die einzigen Lebenszeichen, die man noch von sich hören lassen hat. Angeblich ist ein Nachfolger in Arbeit, wollen wir mal das Beste hoffen.
Artikelbild Copyright: Cold Spring Records
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7/10