INNER DEPTH – Horn Herald The Severity Of The Day

Dunkle Wolken ziehen dank Inner Depth auf, wo von Beginn an eine überaus bedrohliche Aura geschürt wird. Unterstrichen von dem Mysterium, das im Grunde genommen nichts weiter über das Projekt (?) in Erfahrung zu bringen ist, so gilt es sich also völlig auf die Mucke zu konzentrieren, die sich schnell als Death Industrial entpuppt. Spontan kommt mir da Stahlwerk 9 in den Sinn, aber auch einen merklichen Einfluss von Mz.412 erwäge ich zu benennen. Klingt interessant? Und das ist "Horn Herald The Severity Of The Day" in der Tat geworden, eine Publikation, welche sich überaus schnell und markant eingräbt, und den Hörer in die Zeit zurückversetzt, als jenes Genre erste Achtungszeichen setzen konnte. Die Beigaben wie etwa Samples, diverse Rhythmen und finsteres Brodeln, ergeben einen feinen Sud, wenngleich man nichts Neues vorgesetzt bekommt. Aber dies scheint ja auch nicht im Sinn von Inner Depth zu liegen, wo man seiner eigenen Spur folgt, was in recht geradlinigen Auswüchsen resultiert (der Megaptera Ableger Deaf Machine agierte einst auf ähnliche Art und Weise). Kernstück in vorliegender Angelegenheit ist für mich fraglos "The Second Sound Of The Archangel (All The Dead Rose)", in dessen Verlauf man mitunter den Eindruck gewinnt, in einer Art Schleife festzusitzen.

"Horn Herald The Severity Of The Day" ist leider auch das bislang einzige Lebenszeichen von Inner Depth, beileibe nicht mehr taufrisch, aber mit opulenter Spieldauer ausgestattet. Um so wahrscheinlicher es somit auch, dass Inner Depth scheinbar nur eine Eintagsfliege war. Aber guter Dinge weilend, so sollte man die Hoffnung nicht aufgeben, vielleicht doch noch mal etwas von diesem Vertreter zu vernehmen. Death Industrial Verkoster der alten Schule dürfen zugreifen.

Artikelbild Copyright: Steinklang Industries

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