Ein starkes Werk wurde hier unter dem Namen Iron Sight kredenzt, mit dem man sich schon fast so etwas wie eine eigene Nische im derbem Electro Sektor erschaffen hat. Fünf persönliche Stücke gilt es zu erkunden, voller Leidenschaft, wobei besonders die Artikulierung hier recht markant den Stücken beiwohnt. Stilistisch ist das Gebotene mitunter sehr atmosphärisch, ja fast schon als durchdringend zu umschreiben, wobei man dies bereits mittels des feinen Opener "Years" erfahren kann. Ein verdammt starker Auftakt, wobei der harsche Aspekt im folgenden "Hide" eine weitere Steigerung erfährt. Ein schwer anmutender, düsterer Rhythmus, der mich etwas an Trepaneringsritualen gemahnt, flankiert das Geschehen, ehe bei "Blades" erneut Emotionen aufbrechen. Inwieweit sich jene als Frust, Verzweiflung, Wahn- oder Wutstau interpretieren lassen, liegt in den Händen/Ohren des Hörers, der mittels des Ausgangs "Echo" sicherlich mit zweitgenannter Gefühlswelt konfrontiert wird. Leider ist vorliegende Publikation von ehr magerer Spieldauer, mit welcher man nicht einmal eine halbe Stunde sprengt. Immerhin gibt es dafür interessanten Stoff, der für die Zukunft hoffen lässt.
"Chapter One, Decade" ist ein Werk, gefüllt voller Emotionen, und auf verdammt hohem Niveau. Iron Sight ist dabei aber meilenweit von Lärmausbrüchen entfernt, klingt das Fundament doch vielmehr kontrolliert, gezügelt, und teils wohlgemerkt überaus atmosphärisch. Gerade der erste Teil zeigt das Potenzial auf, mit welchem man durchaus hörenswerte Aspekte erschafft, um sich damit einen überaus schnellen Zugang zum Hörer zu verschaffen. Dies gelingt Iron Sight gerade mittels genannten Opener recht eindrucksvoll, weshalb man sich diesen Namen merken sollte.
Artikelbild Copyright: Strange Therapy
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8/10