TROUM – Ryna (Re-Release)

Das Ende von Maeror Tri besiegelte damals die Geburt einer Band, die sich speziell innerhalb unserer Breitengrade im Laufe der Zeit zu einer Art Vorreiterfunktion mauserte. Die Rede ist von Troum, die den einst eingeschlagenen Weg von Maeror Tri konsequent verfeinerten und ausbauten. Mit "Ryna" erschien also das richtige Erstwerk in limitierter Auflage, hier liegt mir nun die Zweitpressung vor. Das von Troum selbst geschaffene Universum wird dabei zu einen weiteren funkelnden Diamanten erweitert, der bis ins kleinste Detail ausgefeilt und geschliffen wurde. Wer sich die Zeit und Ruhe nimmt, wird sich dem Bann, der diesem Silberling innewohnt, nur schwerlich entziehen können. Hier offenbart sich nämlich tatsächlich jede Komposition zum absoluten Lehrstück in Sachen überzeugender Tonkunst, und wenn man bedenkt, dass so manche Truppe in ihrer Karriere nicht ein einziges vernünftiges Werk auf die Beine stellt...
Diverse Feinheiten sind es, die da aufhorchen lassen. Ob nun ein unruhiges Pulsieren wie in "Thalamus" oder die emotionale Achterbahn namens "Thumus" - es gibt viel zu entdecken! Sind es da verzerrte Stimmen, die bei "Äœhutó-M" ins Unterbewusstsein dringen, oder ist es nur eine Illusion? Eindrucksvoll nimmt dich der Rhythmus gefangen und du spürst immer stärker diesen Drang, jenes Vorzeigestück bis ins kleinste Detail in dich aufzusaugen. Finstere Dronen regieren dann mit "Agis" das Geschehen, bevor ein starkes "Riurja" noch mal atmosphärisch gesehen ganz großes Kino auffährt und diesen Silberling beendet

Troum verstehen es, die Grenzen zwischen Realität und Fiktion auf gekonnte Art zu verwischen und legen zudem einen eindrucksvollen Balanceakt hin, der den Hörer zwischen atmosphärischen als auch unruhigen Momenten pendeln lässt. "Ryna" ist mittlerweile fraglos zum absoluten Klassiker innerhalb des Drone Ambient aufgestiegen und der Einfluss der Band im Genre unschätzbar. Wer dieses Werk noch immer nicht sein Eigen nennt, der ist selber schuld - ich jedenfalls bin begeistert!

Artikelbild Copyright: Drone Records