"AIWS" steht für das sogenannte 'Alice im Wunderland Syndrom', der veränderten Wahrnehmung der Umgebung, und wird unter anderem durch den Konsum von Drogen hervorgerufen. Droge ist da auch gleich das perfekte Stichwort, wenn es um die Besprechung eines Troum Werkes geht.
"AIWS" offenbart sich als Album, welches ähnlich einer Hypnose gleicht. Sämtliche Werke dieser Bremer Formation bergen ja bekanntermaßen eine gewisse Klasse, so eben auch vorliegender Tonträger. Schon allein die optische Gestaltung ist überaus ansprechend geworden, die Neugier wird geweckt und die Erwartungen in meinem Fall gar noch übertroffen. Der Ersteindruck ist einfach fantastisch, wird doch von Beginn an traumhafte Atmosphäre erschaffen. Und dieser Eindruck täuscht auch nicht, ist der Silberling doch überaus atmosphärisch geworden. Trunken vor Melancholie ist man der eigenen Gedankenwelt überlassen und die dabei erzeugte Stimmung ist teilweise derart einnehmend, dass man auch gar nicht genug davon bekommen kann. Was zudem auffällt, ist die Tatsache, dass die Stücke mal nicht in der so typischen Troum Überlänge präsentiert werden. Dies ist aber keinesfalls als negativ zu werten, bediene ich mich doch in vorliegendem Fall vielmehr des Sprichwortes: In der Kürze liegt die Würze. Darbietungen wie der Opener "Ahmateins" oder "Spirare" sind schlicht und einfach als schön zu benennen, lediglich "Pantah" wollte sich mir anfangs irgendwie nicht so recht offenbaren.
Troum haben mit "AIWS" ein wahrliches Paradewerk abgeliefert, welches über lange Zeit interessant bleibt und sich zudem als überaus suchtgefährdend entpuppt. Ebenso möchte ich noch den Fakt ansprechen, dass dieses Album völlig ohne diverse Tastengeräte, sondern vielmehr mittels Gitarren, Vinylknistern oder auch Flöte erstellt wurde. Für Anhänger jener Stilistik (für Troum Verehrer sowieso) darf es deshalb keinesfalls ein Zögern geben, sollte man dieses Klangkino doch zumindest einmal im Leben vernommen haben.
Artikelbild Copyright: Drone Records
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9.5/10