Um nicht die Freunde der kernigen Klänge ins Hinterland geraten zu lassen, so habe ich mich nun Epicardiectomy angenommen, die ihre Heimat in Prag haben. Die Burschen zelebrieren ihre untrendige Mucke seit mittlerweile gut zehn Jahren und haben nun mittels "Grotesque Monument Of Paraperversive Transfixion" ihr drittes vollwertiges Album eingedroschen. Schon das Artwork vermag mich da in seinen Bann zu ziehen, irgendwie recht abgedreht, sick und gerade deshalb natürlich auch interessant. Die Gitarren sägen und malmen, bis Rauch aufsteigt, und das blastende Schlagwerk bricht morsche Gemüter in Sekunden, wobei die mächtige Produktion natürlich auch ihren Beitrag einbringt. Epicardiectomy zocken ein solides Brett von Slam Death Metal, wobei gewohntermaßen natürlich ordentlich in die Leckerli Kiste gegriffen wird, was den lyrischen Aspekt angeht. Übelste Leichenfledderei, Torso Entleibungen und ähnliche Spezialitäten stehen hier auf der Tagesordnung, meine Herren. Besonders wenn es mal etwas schwerer ans Eingemachte geht, dann können Epicardiectomy auch punkten, wie etwa bei "Prurience In Putrescence", haben aber ansonsten eigentlich jene Zutaten im Repertoire, die halt typisch im Slam Sektor sind. Bei der Flut an Veröffentlichungen und dem sehr eng gesteckten Genre, fällt es logischerweise nicht einfach, sich von der breiten Masse abzuheben. Ein paar durchgeknallte Einspieler wären hier bestimmt gut gekommen, wobei "Grotesque Monument Of Paraperversive Transfixion" aber alles andere als durchschnitt ist. Der Durchschlagsfaktor ist nämlich definitiv gegeben, und fette Riffgewitter vom Schlage eines "Coprophagelicious Hypoxiphilia" (wo ist mein Fremdwörterbuch?) sind es letztendlich auch, was man von einem ordentlichen Brett erwartet.
Epicardiectomy servieren keine ungewohnte Mahlzeit, schaffen es aber dennoch, ihre Leibspeise gekonnt an den Mann zu bringen. Wer Slam Death Metal mag, wo sich kaugummiartige Passagen in Grenzen halten, der sollte sich dieses Gewitter ruhig mal hinter die eitrige Rübe schieben. Ich kann mir aber durchaus vorstellen, dass Epicardiectomy noch weit mehr auf (in) der Pfanne haben.
Artikelbild Copyright: Epicardiectomy
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7.5/10