"Junky Town ist eine dreckige Stadt im Nirgendwo, in der nur Drogenexzesse und Gewalt regieren." Soweit so gut, aber noch etwas liegt da in der Luft. Genau, die Spannung meinerseits, ob die Sickheads von Meatknife ihren coolen Vorläufer "Pimple With Pus" vielleicht sogar noch toppen können. Also nicht rumgelabert, sondern rein in den Schacht mit der siffigen City! Haha, und die Burschen schnorcheln und meucheln sich abermals voller Wonne durch die übelsten Gassen von "Junky Town", wo in jeder noch so dreckigen Ecke unverhohlen mit Groove, komischen Humor und druckvollem Geballer kopuliert wird. Das Geferkel resultiert in sechzehn Auswürfen, welche allesamt sofort beim Erstkontakt massiv schädeln und zwischenzeitlich in markante Granaten ausufern. Besonders schwerfälliger Groove vermag mich da entzücken, wobei man beständig irgendwo zwischen Goregrind und dezenten Slam Anleihen pendelt. "Junky Town" ist ein überaus lebendiges Werk, wo abermals auch Humor und diverse Einspieler (jawohl, Pflicht!) ihren Platz haben, und sich zudem fette Brecher wie "Sicko's Paradise" und "Tripper" auf unangenehmen Toilettengängen treffen. Flankiert von einem schön druckvollen Schlagwerk, so zählt "Cocaine Cupcake" hier mit zu meinen Faves und der Titeltrack "Junky Town" zeigt zudem eine enorm variable Seite auf.
Wem bei Zeug wie Vile Disgust einer abgeht, der wird um dieses kleine Schmankerl nicht rumkommen. Meatknife haben nämlich abermals eine feine Scheibe eingezwirbelt, die aber nicht ganz an den geilen Vorläufer reicht. Dies ist wohlgemerkt Meckern auf ganz hohem Niveau, denn Meatknife zählen für mich im deutschsprachigen Raum mit zum Besten, was groovigen Goregrind anbelangt. Also Griffel ausstrecken und sich das Ding hinter die Rinde schieben!
Artikelbild Copyright: Clabasster Records
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8.5/10