Venezuela ist der Austragungsort, von welchem "Pandemic Obliteration" verschossen wird. Die junge Truppe serviert hier ihr Erstwerk, dessen Ausläufer im Fundament von Extremisten wie Kraanium und Konsorten verankert ist. Schnell ins Gehör springt dabei das druckvolle Schlagwerk, wobei die Burschen am besten überzeugen können, wenn die Sache etwas schwerfälliger ausfällt. Gefrickel und Sperrigkeit halten sich glücklicherweise in Grenzen, in Sachen Artikulierung wird selbstverständlich eine vergorene Mahlzeit erbrochen. Defleshed The Abducted machen ihre Sache aber recht gut, denn die Stücke gehen allesamt gut in den Schädel, wenngleich sich aber auch kein Auswurf so wirklich abhebt. Wirklich? Beim zweiten Besuch sieht die Sache schon ganz anders aus, interessante Passagen sind nämlich genug zu finden, so etwa ein melodisch anmutender Aspekt zum Ende von "Sickening Voices". Wer auf eine kurze Verschnaufpause hofft, der muss bis zum folgenden "For The Process Of Human Infection" durchhalten, welches geschickt platziert wurde und überaus gut zur Geltung kommt. Genug geschmachtet, den es geht mit Tempo in die nächste Runde, wo sich im fortgeschrittenen Verlauf schöne Gitarrenspiele offenbaren, die den Kontrast zum ansonsten recht derben Gebilde bilden.
Wenn man bei Defleshed The Abducted in Zukunft das Ganze noch etwas ausbauen kann, dann sollten dieser Mörsertruppe keine Steine im Weg liegen. Man versteht es nämlich, handwerklich richtig feine Kost zu spendieren, weshalb "Pandemic Obliteration" für längere Zeit schmackhaft bleibt. Weiter so!
Artikelbild Copyright: Rotten Cemetery Records
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7.5/10