AGER SONUS – Mithra

Nachdem uns Thomas Langewehr bereits mit "Necropolis" in die abendländische Kultur entführte, so ist Ager Sonus nun ein weiteres Mal zur Expedition aufgebrochen, wofür in Sachen Artwork wieder Erik Osvald seiner Fantasie freien Lauf lassen konnte. Ein wirklich hervorragender Künstler, wie ich meine, und wie der Titel vielleicht schon erkennen lässt, so ist die römische Gottheit Mithra diesmal im Zentrum des Mittelpunktes. Die Überbleibsel in Form von literarischen Quellen und Darstellungen von Denkmälern sind dabei der einzige Bezug, aber auffallend war speziell der starke Bezug zum römischen Militär, worauf eventuell auch das Artwork hinweisen könnte. Wem das Schaffen von Ager Sonus bekannt ist, der weis aber, dass man mit martialischen Strukturen nichts im Sinn hat, sondern vielmehr einer Klangkulisse verbunden ist, die sich am ehesten als Dark Cinemastic Ambient umschreiben lässt. Gemächlich bauen sich da die acht Vertonungen auf, locken mit exotischen wie auch düsteren Bauten und erschaffen dabei das Gefühl einer Zeitreise, welche dem geistigen Auge schöne und interessante Aspekte aufzeigt. Der eigenen Fantasie keine Grenzen gesetzt, so gilt es sich einfach fallen zu lassen, um sich der Entfaltung hinzugeben, was anfangs auf mich allerdings irgendwie gar nicht so den Eindruck machte. Aber je tiefer man in die Welt von Mithras eindringt, um so berührender und inniger werden die Kompositionen, woraus sich letztendlich erschließt, dass "Mithra" als Gesamtes erkundet werden sollte/muss.

Thomas Langewehr schafft es ein weiteres Mal, eine feine Publikation zu präsentieren, die abermals unter Cryo Chamber ihre Heimat hat, und eine Reise verkündet, die sich am besten in ruhiger Umgebung evaluieren lässt. "Mithra" ist keine Ansage an Abenteurer, sondern vielmehr etwas für Leute mit Zeit und Anspruch- also Augen zu, entspannen und driften...

Artikelbild Copyright: Cryo Chamber

  • 8/10
    Gesamtwertung - 8/10
8/10

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