PUISSANCE – Let The State Collapse

Alter Schwede, Ehre dem, dem Ehre gebührt. Und Puissance sind und bleiben eines der heißesten Eisen im martialischen Spektrum, sind die schwedischen Musiker doch mehr als nur Richtungsweisend- Puissance haben mit ihren Werken schlicht und einfach Kultstatus erlangt und im fetten Digibook erscheint diese leckere Sammlung, welche sich alle Liebhaber des Apocalyptic Martial Industrial zulegen müssen. Unter Infinite Fog Productions gibt es nun endlich auch Material, welches bislang unveröffentlicht war, neu aufgenommen wurde, und in anderweitigen Archiven schlummerte. Weit über drei Stunden, so gilt es den apokalyptischen Pestnebel zu durchschreiten, mit welchem man Geschichte schrieb und eine Form der Definition vorlegt, an deren Messlatte zahlreiche Musiker auf ewig scheitern werden. 1995 erschien "Krig", das erste Lebenszeichen von Puissance auf Tape, ebenso wie "Obey, Hate, Die", wobei diese beiden Publikationen wirklich düstere Kost aufwarfen, deren Entstehung zurück bis 1993 gingen. Der Grundstein war gelegt und Roger Karmanik nutzte die Gelegenheit, auf der Compilation "The Hearts Of Shadow Gods" (1996 auf CMI) den Musikern eine bessere Basis zu bieten. Was folgte, waren weitere EP Beiträge, angefangen von "Genocidal" (2000), über "A Call To Arms" (2000), bis zu der Split mit Sorhin, "To Give Death By The Sword Of Christ!" (2002). Diese Stücke runden den ersten Silberling ab, und sollten das Herz schon jetzt bis zum Hals schlagen lassen, zumal mit dem zweiten Silberling der Siegeszug unbeirrt im Auge behalten wurde. Diverse Compilation Beiträge, drei unveröffentlichte Stücke, und Gastbeiträge bei u.a. Parnassus, Octinomos und Algaion, füllen diesen Teil und ergänzen allen Puissance Die Hard Freunden die heimische Sammlung. Was mir jedoch schmerzhaft fehlt, ist noch der emotionale Ausklang "Utmarsch- Den Nya Messiahs" von der Sorhin Scheibe. Wirklich schade, aber mit Silberling Nummer drei gibt es die Werke "Hail The Mushroom Cloud" (1999) und "War On" (1999) nochmals in aufgearbeiteter Version, beides absolute Klassiker.

Puissance zeigen hier natürlich auch die stetige Entwicklung auf, mit der man sich seinen Weg ebnete, dessen Ausläufer im neoklassisch geprägten Industrial mündeten, was durch martialisches Fundament seine Prägung fand. Neben den typischen Spoken Words zeigte man aber auch die Seite der cleanen Vocals auf, was nicht minder begeisternd umgesetzt wurde, wobei man anderseits ebenfalls zu begeistern vermochte, wenn es um rein instrumentale Vertonungen ging. Aber der Zahn der Zeit nagte auch unerbittlich an Puissance, die mit ihren letzten Publikationen leider immer mehr an Biss verloren und streng gesehen eigentlich nur noch im eigenen Schatten wandelten. Ob das Duo noch unter dem Namen existent ist, entzieht sich meiner Kenntnis, Interessierten sollte aber der martialische Ableger Arditi keinesfalls unbekannt sein. Fazit: Hier gibt es wirklich ganz großes Kino, mit dem mich Puissance ganz flux zurück in jene alte Tage beamen, wo Cold Meat Industry wie ein Stern am Himmel leuchtete.

Artikelbild Copyright: Infinite Fog Productions

  • 10/10
    Gesamtwertung - 10/10
10/10

Kommentare sind deaktiviert.