V.A. – 12 O’Cock

Zu einer netten Runde in Sachen Gore- und Porngrind lädt Splatter Zombie Records, wo sich unter "12 O'Cock" zwölf Schundtruppen versammeln, um den Konumenten mit satten 46 Tracks zu beackern. Die Namen der hier ballernden Freaks sind mitunter, na ja, nennen wir es einfach mal alles andere als massenkompatibel, weshalb ich die Angelegenheit einfach mal etwas entschärfe, in dem ich statt auf gewisse Bandnamen auf die Titel zurückgreife. Los geht es aber erst einmal mit zwei Stücken von MUSICA NON GRATA, die allein durch ihre Länge aus dem Rahmen fallen. Rein stilistisch ergibt das aber auch Sinn, denn der Opener "Drone Inferno" ist in der Tat auch ehr dem Drone/Doom zu zuordnen, ohne mich jedoch wirklich zu überzeugen. Auch das folgende "Thuringia" ist von schwerfälliger Natur, zeigt die Urheber aber von einer weit vielseitigeren Art, und irgendwie wiegt man sich auf einer angenehmen Seite. Doch Vorsicht, CEREBRAL ENEMA sind im Anmarsch, und los geht die Schweinerei. Alter, wie kommt man denn auf "Am Zoo penetriert, weil vom Amt sanktioniert"? Alles klar, irgendwie überrascht mich das jetzt trotzdem nicht, denn die Porngemeinde birgt ja bekanntermaßen allerlei solch Zeug. Recht tiefgestimmt und dumpf poltern einem da die drei Tracks entgegen, sind vom Aufbau aber recht solide und verzichten auf anstrengendes Geholze. EROTIC GORE CUNT schmeißen sich nun als Nächste in die lustige Runde, dümpeln im ähnlichen Dunstkreis und haben mit "I'm In Love With An Elephantitis Girl" natürlich auch einen kleinen Schenkelklopfer parat, wobei "Incestcontest" mit seinem Aufbau für mich aber der stärkste Track ist. Komische Einspieler winken mal wieder mittels A.F. (Hüstel, Selbstzensur), die qualitativ das Level ganz fix nach oben hieven. Gute Produktion und markante Riffmuster sind das Aushängeschild einer interessanten Formation, die mir bereits durch die Split mit V.C. (Hüstel) bekannt sind. GSTNK (?) gehen hingegen in eine völlig andere Richtung, was Produktion und Sauberkeit angeht. Vielmehr liegt hier Räudigkeit zubuche, was mich im Gesamtbild schon fast an ein Schwarzstahl Demo gemahnt. PORNTHEGORE stehen dann für Porngrind mit Pig Squeals, auf gewohnt gutem Niveau, ehe die ORAL PISS OLYMPICS tief in die Schmutzkiste greifen. Und somit sind wir wieder bei bereits genannten V.C. gelandet, wo man mit Schmackes sofort das Zepter übernimmt, wovon ich auch ausgegangen bin- starker Porngore, sauber gesäbelt und mitunter schön eingängig. Arghhh, jetzt kommt F. (Hüstel), wo es recht wild zur Sache geht, was aber auch etwas chaotisch anmutet. Ein etwas differenzierter Sound wäre da sicherlich besser gekommen, aber wer auf dreckiges Zeug steht, den wird dieser Umstand kaum jucken. DEAD BABY INCEST sind da schon besser, zelebrieren lebendige Kost und können auch mit einem ehr dünnen Sound überzeugen. Aus dem Gulli entsteigen Liquor, wo gutturales Lächeln an der Tagesordnung steht, und ein druckvolles "Failed Medical Examination" Lust auf mehr macht. Besonders das stampfend anmutende Schlagwerk funzt ordentlich. CROCODILE servieren dann noch als Abgang eine ziemlich komische Nummer, die sich so eigentlich gar nicht richtig einordnen lässt.

Der Untergrund birgt sauberes und dreckiges Material, durchgeknallte Freaks und ein ziemlich breites Band, was Appetitlichkeiten und Schlüpfrigkeit angeht. "12 O'Cock" bietet davon einen guten Querschnitt, weshalb verschiedene Geschmäcker angesprochen werden, um sich mit dem Zeug den Wanst vollzuschlagen. Wer hat noch nicht, wer will noch mal?

Artikelbild Copyright: Splatter Zombie Records

  • 7/10
    Gesamtwertung - 7/10
7/10

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