Es ist lange her, dass mich ein Dark Ambient Werk mal wieder begeistern konnte, und gerade in jenem Gedankenzug fiel mir "Twll Du" in die Hände, wobei der Urheber nicht minder einfach zu erfassen ist. Llyn Y Cwn, benannt nach einem kleinen See in Nordwales, ist das geistige Kind von Benjamin Ian Powell, der wiederum eigene Erfahrungen in der Arktis sammelte, und diesbezüglich jede Menge Inspiration fand. Diese gesammelten Eindrücke in Schweigen zu hüllen, wäre schade gewesen, denn "Twll Du" (Schwarzes Loch) ist ein gelungenes Stück finsterer Tonkunst, in welchem der Hörer weitläufige Landschaften durchschreitet und scheinbar endlos ansteigende Berge erklimmt. Die sich langsam aufbauenden Klangkulissen basieren dabei auf Aufnahmen von Field Recordings, die ihre Unterstützung mittels sphärischer Eingebungen finden. Um sich der vollen Entfaltung hinzugeben, so empfehle ich den Gebrauch von Ohrmuscheln, oder einen Ort der Stille, da sich die Feinheiten so am besten entfalten. Benjamin Ian Powell versteht es zudem ohne jegliche Probleme, sämtliche sieben Vertonungen auf einen hohen Level zu halten, da jedem Stück irgendeine emotional warme Eingebung beiwohnt. Diese zu erkunden ist eine wahre Freude, und einmal tief in den innersten Kern von " Twll Du" gedrungen, so wird man dieses kleine Kunstwerk stolz in seiner Sammlung zu schätzen wissen.
Der zu Beginn vielleicht etwas spärlich anmutende Gesamteindruck täuscht mächtig, denn der Musiker versteht ohne Frage sein Handwerk, welches mich manchmal auch etwas an Sleep Research Facility gemahnt, weshalb Freunde jenen Projektes Llyn Y Cwn unbedingt ein Ohr schenken sollten! Also, Augen schließen und einfach nur genießen!
Artikelbild Copyright: Cold Spring Records
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9/10