LIBIDO AIRBAG – Sleaze Servant

Alter Falter, und ich dachte, ich hätte eigentlich einen relativ ordentlichen Überblick, was extreme Mucke angeht. Pustekuchen, denn mit den mir bislang unbekannten (uahhh) Libido Airbag schlägt ein Geschwader in meine Sammlung ein, welches mich schlagartig umgenietet hat. Blindkäufe sind ja manchmal so eine Sache, aber in dieser Angelegenheit kann man nix falsch machen. "Sleaze Servant" wurde 2016 eingezwirbelt und ist ein Werk, welches ich stilistisch mal Cyber-Gorgegrind benennen würde. Spontan kommt mir da auch noch Nunwhore Commando 666 in den Sinn, nur dass Libido Airbag irgendwie noch etwas stranger klingen. Der Sound ist kraftvoll und schön klar, weshalb das Teil bei entsprechender Lautstärke den Hörer auch problemlos in den Sessel drückt. Die Mucke ist erstaunlich eingängig ausgefallen, was natürlich dazu führt, dass die Dinger schnell ihrer Entfaltung nachkommen, wobei die Typen lyrisch in die Vollen gehen. Also nicht wirklich beiwohnen will ich dem "Rektum Ritual", aber die verzerrten Gurgeltöne lassen die Einzelheiten eh im Dunklen, was aber eigentlich auch wurscht ist. Libido Airbag ballern sich auf "Sleaze Servant" vorbildlich durch das Gehölz, und wenn man daran denkt, das da ein Typ von den kultigen Gut seine Finger im Spiel hat, dann ist es eigentlich nicht wirklich weiter verwunderlich, hier irgendwie abgedrehtes Zeug serviert zu bekommen. Egal ob der Rauspfiff "Praise The Placentagram", oder der geile Opener "Rimmadonna Rising", auf dieser kurzweiligen Scheibe steppt der Bär ununterbrochen.

Libido Airbag ist letztendlich ein Name, den ich mir definitiv merken werde. Auch wenn der 'Cyber' nicht wirklich neu ist, so geht "Sleaze Servant" ordentlich in die Birne und stellt eine gewisse Abwechslung in Aussicht. Tempo, Schmackes und ein bisschen durchgeknallt- da werden sich so manch schräge Eierspieler die Griffel lecken.

Artikelbild Copyright: Rotten Roll Rex

  • 9/10
    Gesamtwertung - 9/10
9/10

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