Ja, rostige Nägel zu fressen ist definitiv nicht jedermanns Sache. Aber die Typen, die hier unter dem Namen Meathook metzeln, dürften eh nicht zartbesaitet sein. "Infernal Torture" steht für Brutalo Death Metal, der durchaus in das Raster von Krachschmieden wie Comatose Music oder Sevared Records passt. Die Burschen zocken ihr tiefgestimmtes Brett voller Überzeugung und lassen dem Hörer auch keine Zeit zum Luft holen. Anderseits verwundert dies auch kaum, denn in diesem Fall wird von Beginn an ordentlich Druck aufgebaut. Es muss jedoch auch festgehalten werden, dass Meathook eine ziemlich enge Schiene fahren, was mit etwas prägenden Riffwänden vielleicht noch hätte ausgebaut werden können. Dafür sind die Typen sicherlich Freunde von diversen Shit Streifen, denn Einspieler gibt es dafür zur Genüge, was ich begrüßenswert finde. Ändern tut das aber nichts daran, dass "Infernal Torture" Mankos im Bezug zur Eigenständigkeit aufzeigt. Auch in Sachen Artikulierung agiert die Frontsau ehr eintönig, weshalb diesbezüglich noch ein paar Schippen nachgeworfen werden sollten.
"Infernal Torture" ballert gerade in der ersten Hälfte ordentlich, verliert jedoch im zweiten Abschnitt deutlich an Überzeugung, was definitiv dem fehlenden Wiedererkennungswert geschuldet ist. Warum zum Teufel muss man wie hundert andere Prügel Truppen klingen?
Meathook scheren sich mit diesem Auswurf scheinbar einen feuchten Dreck, was Innovation angeht. Vielmehr wird da eine Schneise der Verwüstung bewerkstelligt, die unvorsichtige Leute schwammig in der Birne werden lässt. Wer auf brutalen Death Metal steht und einfach nur ordentlich was auf die Kinnlade braucht, der ist mit diesem Tonträger aber ohne Frage gut beraten, denn wo gehobelt wird, da fallen auch Späne.
Artikelbild Copyright: Meathook
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6/10