Ein feines Prügel-Death-Werk haben kürzlich die Jungs von GOREPUTATION eingezwirbelt, die sich damit auch etwas vom typischen Blood-Gore-Splatter Einheitsbrei abheben. Wem die Scheibe gefällt und wer Bock darauf hat, etwas mehr darüber zu erfahren, der sollte sich hier die Zeit nehmen.
blizzard: Salve nach NRW! Stellt uns doch mal bitte eure Truppe kurz vor. Wie habt ihr zusammen gefunden?
Luken: Salve! Goreputation besteht aus Luken an den Vocals, Meik an den Drums, Schenk an der Gitarre und Jan am Bass. Wir kennen uns alle schon ziemlich lange von Konzerten und sind privat befreundet. Wir spielen nun seit etwas mehr als drei Jahren in dieser Konstellation, da es seiner Zeit einen Line-Up Wechsel gab. Angelo und David hatten die Band verlassen und somit auch eine Epoche der Band beendet. Wir haben uns danach neu gefunden und erfunden, was sich natürlich auch im Songwriting widerspiegelt.
blizzard: Wenn ich richtig liege, dann seid ihr ja schon einige Jahre aktiv. Was war der Grund, dass "Mechamorphosis" erst jetzt an die Oberfläche bricht?
Luken: Ja, die Band gibt es schon echt lange. Meik hat Goreputation tatsächlich 2008 gegründet und seit dem gab es ja bisher nur einige Promos. Mal abgesehen von den bereits genannten Line-Up Wechseln und auch finanziellen Hürden haben wir nach Abschluss der Aufnahmen viel Zeit in unseren Sound investiert. Alles sollte perfekt sein und das ist es unserer Meinung nach auch geworden. Mario von Liquid Aether Audio hat dabei wirklich ganze Arbeit geleistet und sich auch die nötige Zeit für uns genommen. Ein fettes Dankeschön nochmal an dieser Stelle!
blizzard: Euer Album trieft nicht vor Gore und Splatter, sondern handelt unter anderem das Thema Bionik ab. Was sind eure Gedanken speziell zu diesem Thema?
Luken: Wir hatten einfach Bock was völlig anderes zu machen, als das, was es schon tausendfach gibt und mit ein paar Klischees der Szene zu brechen. Wir wollten thematisch auch keine Spaßband sein und da hat sich für uns Sci-Fi Horror angeboten. Das Thema ist sowohl eher unüblich wie interessant und bietet sehr viele Möglichkeiten. Bionik, sowie Robotik und Künstliche Intelligenz spielen dabei eine entscheidende Rolle für "Mechamorphosis". Dieser immer aktuelle und expandierende Wissenschaftszweig bringt die Menschheit stetig auf ein neues evolutionäres Level und birgt gleichermaßen etliche unberechenbare Gefahren und Horror-Szenarien. Auch ist davon auszugehen, dass die Menschen jede bahnbrechende Erfindung als Waffe einsetzen werden. Die Wahrscheinlichkeit ist nicht gering, dass sich ihre "Waffen" irgendwann gegen sie selbst richten und die Menschheit letzten Endes auslöschen werden.
blizzard: Einen guten Brückenschlag bildet dabei auch das Artwork von Ardha Lepa. Wie kam es zur Kooperation mit jenem Künstler?
Luken: Wir sind schon im Vorfeld auf die sehr detaillierten und realistisch angehauchten Designs von Ardha Lepa aufmerksam geworden und fanden das gerade sein Zeichenstil perfekt zu unserer Idee und dem entsprechenden Konzept passt. Nach kurzer Schilderung des Projekts war er begeistert von der Idee und fing auch ziemlich zeitnah mit dem Design an. Die Kooperation war wirklich super! Er hat sowohl unsere Ideen auf eine nächste Stufe gehoben als auch eigene grandiose Ideen beigesteuert. Wir würden ihn jederzeit wieder fragen.
blizzard: Beruht Mechamorphosis auf einem geschlossenen Konzept? Und wenn nein, ist dieses eventuell auf euer weiteres Schaffen ausgelegt?
Luken: "Mechamorphosis" beschreibt das Ende der Menschheit durch die Ablösung der von ihnen gebauten Maschinen. Mit deiner Vermutung liegst du goldrichtig, denn die Geschichte wird weitererzählt. Sci-Fi bietet unendliche Möglichkeiten und wir freuen uns schon riesig darauf dieses Thema weiter auszuarbeiten. Man darf also gespannt sein, wie die Reise weitergeht.
blizzard: Woraus bezieht ihr eure Einflüsse, sowohl stilistisch als auch thematisch?
Luken: Stilistisch haben wir unglaublich viele Einflüsse und wollen uns auch bei Goreputation erlauben mit diversen Genres zu spielen. So wurden die Songs nicht nur von Brutal Death Metal / Slam beeinflusst, sondern auch von diversen anderen Richtungen wie z.B. Old school Death Metal, Black Metal, Grindcore bis hin zum Nu-Metal. Wir denken Death Metal sollte alles dürfen und da schließen wir auch in Zukunft für Goreputation nichts kategorisch aus. Thematisch sind wir zumindest teilweise große Sci-Fi Fans und sind da natürlich von diversen Filmen und Büchern, sowie realen Erkenntnissen aus der Wissenschaft beeinflusst. Trotzdem sind wir bemüht uns unsere eigenen Gedanken zu machen um ein möglichst rundes Gesamtwerk zu erschaffen.
blizzard: Wart ihr vor GOREPUTATION schon andersweitig musikalisch aktiv? Was hat euch dazu bewogen, die brutale Death Metal Schiene zu fahren?
Luken: Abgesehen von Luken war jeder von uns zunächst in kleineren lokalen Bands aktiv. Da war von Metalcore bis Black Metal alles dabei. Auch waren / sind wir Teil etwas bekannterer Projekte. Schenk kam zuletzt zu uns von By Brute Force, einer Death Grind Kapelle, die sich 2017 nach langjährigem Bestehen aufgelöst hat. Meik und Jan spielen noch gemeisam bei Begging for Incest, jedoch mit Meik am Mic und Jan an der Gitarre. Wir stehen alle auf Brutal Death Metal und Extremmetal im allgemeinen und als Musiker sollte man doch einfach machen was einem selbst Freude bereitet. Death Metal kennt keine Regeln oder Struktur. Man kann sich vielseitig ausprobieren und frei entfalten. Death Metal liefert die Möglichkeit frei nach Gefühl zu spielen und eine Menge Energie zu transportieren. Von Goreputation ist also auch in Zukunft nicht zu erwarten, dass Musik als Produkt gesehen wird und wir unsere Songs so schreiben, dass sie möglichst gut bei vielen Leuten ankommen.
blizzard: Ich bin ja der Meinung, dass ihr euch lyrisch etwas von der Gore-Thematik entfernt habt. Wie seht ihr die Entwicklung bei GOREPUTATION?
Luken: Ohne die Gore-Thematik verunglimpfen zu wollen, haben wir uns bewusst etwas davon entfernt. Früher hatten wir viel Spaß an schrägem Humor und möglichst fiesen Texten und Songtiteln, aber der Sache sind wir sicher etwas entwachsen. Wir waren bestrebt etwas zu finden womit wir uns identifizieren können und hatten, wie bereits erwähnt, keine Lust das zu machen was alle anderen Bands machen. Für uns war es einfach an der Zeit neue Wege zu gehen, wie auch der Albumtitel erahnen lässt.
blizzard: Was unterscheidet GORPUTATION von anderen Kollegen der Szenerie?
Luken: Hahaha, bei der Frage kann man ja schnell ins Fettnäpfchen treten. Es betrifft sicherlich nicht alle Bands, aber viele Kollegen eifern möglichst viel Fame nach und verbiegen sich dabei selbst. Auch versuchen viele Bands an ihre Vorbilder anzuknüpfen und erscheinen letztendlich als deren Kopie. Es ist bestimmt nicht verwerflich, wenn man sich einfach selbst als Entertainer betrachtet und so vorgeht um möglichst viele Fans zu generieren und so oft wie möglich auf der Bühne zu stehen. Uns ist Authentizität sehr wichtig und wir wollen voll hinter dem stehen was wir machen. Bei "Mechamorphosis" haben wir z.B. versucht einen sehr eigenständigen Sound zu kreieren, der übrigens komplett ohne Trigger-Sounds und digitale Plug-Ins auskommt. Authentisch und mechanisch eben. Wir machen was wir wollen, egal was dem Hörer schmeckt und vielleicht unterscheidet uns das von vielen anderen Bands.
blizzard: Gibt es von euch auch Live was auf die Glocke?
Luken: Auf jeden Fall! Dieses Jahr stehen mehrere Festivals und Konzerte an, auf die wir uns schon mega freuen! Wir werden z.B. auf dem Rock the Hell, dem Grabbenacht Festival und dem UK Slam Fest zu sehen sein. 2020 gibt's dann jetzt überwiegend die Tracks von "Mechamorphosis" auf die Ohren, aber auch sicher die eine oder andere Neuheit. Wer up-to-date sein möchte, was Live-Auftritte und News von Goreputation angeht, der kann uns gerne auf den sozialen Netzwerken folgen. Das Beste für uns an Konzerten oder Festivals sind auf jeden Fall die Kohorten, die sich zusammenrotten um einfach gemeinsam auf die Kacke zu hauen und zu feiern. Wir sind ja auch nicht nur Künstler sondern eben auch Fans. Wir sehen uns vor der Bühne!
blizzard: Brutalen Dank für dieses Interview. Noch ein paar Worte zum Ausklang?
Luken: Brutalen Dank auch an dich für dein Interesse und deinen Support! An dieser Stelle würden wir gerne auch nochmal allen danken, die an "Mechamorphosis" mitgewirkt haben. Fetten Dank auch an unsere Hörer und Supporter da draußen! Wir wünschen euch viel Spaß mit "Mechamorphosis"!
Artikelbild Copyright: Goreputation