Fünf Jahre hat es gebraucht, um den Katalog von Perdition Temple zu erweitern. Auf "Sacraments Of Descension" wurde der neue Longplayer getauft, der mit acht angeschwärzten Death Metal Teilen bestückt ist und für dessen schwefelhaltiges Artwork Daniel Corcuera von Slaughtbbath verpflichtet wurde. Die Jungs zocken dabei ein vielmehr räudig gehaltenes Brett, dessen gelegentlich wildes Treiben nicht viel mit schönpolierten Produktionen am Hut hat. Davon will man aber sicherlich auch nichts wissen, denn lieber wirft man weitere Scheite in das lodernde Feuer, um "Sacraments Of Descension" schön am brutzeln zu halten. Treibende Parts und vorhandene Aggression sind dabei wichtige Bestandteile, aber hin und wieder werden auch Solis in das Treiben gestreut. Dies ist gut so, denn würde die Truppe unverhohlen am Stück ballern, dann könnte es durchaus darin resultieren, dass "Sacraments Of Descension" etwas chaotisch klingt. Aber man schafft es die Waage zu halten, wobei man dennoch nicht um einen Kritikpunkt umher kommt. "Sacraments Of Descension" ist ziemlich enggestrickt, was nichts anderes verlauten soll, dass Perdition Temple in eigens auferlegten Grenzen schrubben, weshalb die Stücke untereinander recht ähnlich klingen.
Das Drittwerk birgt soliden Todesblei mit einer ordentlichen Spritze an Dunkelheit, schafft es aber auch nicht, sich mit irgendwelchen Stücken hervorzuheben. Ähnliche und ehr unauffällige Strukturen machen den Silberling zu herkömmlicher Hausmannskost, die zwar schmeckt, aber verwöhnte Gourmets kaum zufriedenstellen dürfte.
Perdition Temple sollten in Zukunft vielleicht auch mal ein paar Ausbruchversuche starten, beziehungsweise markante Eckpfeiler mit gewissen Wiedererkennungswert platzieren. Die sind nämlich auf vorliegender Scheibe nicht gegeben, weshalb "Sacraments Of Descension" zwar in Ordnung geht, anderseits aber ebenso noch viel Luft hat.
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6/10