VoidCeremony sind bereits schon einige Zeit am Werkeln, haben sich aber bislang vielmehr im Untergrund versteckt gehalten, und somit lediglich eine EP bei Blood Harvest untergebracht. Zeit also, nun einmal mit einem vollwertigen Longplayer aufzuschlagen, der in diesem Fall mit sechs Ausbrüchen gespeist wurde. Auch VoidCeremony zocken Death Metal mit Hang zum Untergrund und vermögen am besten mit angezogenem Tempo zu punkten, zumal dann eine ordentliche Portion an Lebendigkeit zum Ausbruch kommt. Dabei wird zu keinem Zeitpunkt der Blick auf Melodie verloren, auch wenn das Ganze gelegentlich in die Länge gezogen wirkt. Aber dass VoidCeremony auch ordentlich loslegen können, lässt sich mitunter an einem Stück der Marke "Abandoned Reality" festhalten, selbst wenn es manchmal etwas chaotisch ("Sacrosanct Delusions"), oder gar avantgardistisch anmutet. Jedenfalls sollte man für "Entropic Reflections Continuum: Dimensional Unravel" unbedingt eine Portion an Geduld und Einhörvermögen mitbringen, da der Grad an Verspieltheit mit leichten Hang zu komplexen Auswüchsen nicht unbedingt den Einstieg in die Welt von VoidCeremony leicht gestaltet.
Auch nach mehreren Versuchen, so vermag mich VoidCeremony nur bedingt ansprechen, was ich somit nicht der Tagesform zuschreibe. Vielmehr fordert "Entropic Reflections Continuum: Dimensional Unravel" den Hörer von Anfang bis Ende, was für hart gesottene Freunde, die sich gerne stundenlang durch komplexe Windungen fressen, anderseits sicherlich für lange Zeit motivierend sein könnte.
Letztendlich gilt es somit, lieber erst einmal Probe zu hören, denn wer seinen Todesblei gerne geradlinig und direkt auf die Fresse mag, könnte eventuell ins Straucheln geraten. Offene Gemüter, die hin und wieder auch mal über den Tellerrand schauen, können dennoch zugreifen.
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6/10