Das Projekt YounA stammt aus Leipzig und zockt schroffen Schwarzstahl, der im Gegensatz zu Kollegen aber auch vorbildlich Druck aufbaut. Einerseits zwar recht traditionell dargeboten, so versteht es der Kopf hinter YounA aber auf geschickte Art, seine zehn Darbietungen an den Mann zu bringen. Dies geschieht unter anderem durch stimmige Chöre, diverse Samples und ein vorbildlich ballerndes Schlagwerk. Des Weiteren herrscht auf "Zornvlouch" eine schön düstere Stimmung, die auch bei kernigen Ausbrüchen der Marke "Tievelswizzan" nicht abbricht. Vielmehr scheint es das Gegenteil zu sein, denn bereits ab diesem Punkt zeichnet sich ab, dass "Zornvlouch" alles andere als eine der vielzähligen belanglosen Werke ist, zumal das Teil bereits beim Erstkontakt mächtig knallt. Immer wieder finden die Stücke ihre eigene Würze, spucken ordentlich Glut und Asche, und "Tievelsühtic" tropft regelrecht vor variabler Eingebung. Sicherlich könnte man jetzt verlauten lassen, dass YounA nichts Ungewöhnliches brettern, aber wenn ich mir ein knallendes Stück wie "Verdrieß und Verderben" zugute führe, dann ist es auch genau das, was ich will- direkt auf die Fresse, kein glatt polierter Dreck und nichts Anbiederndes in Richtung Skandinavien, wo lediglich fast nur noch kopulierende Plagiate böse klingen wollen.
"Pest und Seuchen soll dieser Fluch euch bringen, Tod und Teufel soll'n euch alle hol'n!" Freundliche Worte, die auch genau das wiedergeben, was den Inhalt auf dem ersten vollwertigen Longplayer von YounA angeht. Furioser Black Metal, leicht dreckig gekleidet, und glücklicherweise auch nicht im dünnen Pisseimer Klang.
Fazit: Noch immer trägt der Schwarzstahl unverhoffte reife Früchte, wobei man YounA unbedingt dem oberen Sektor zuschreiben muss. Die Kombination aus rasanter Wut und Atmosphäre ist dem Künstler ohne Zweifel prächtig gelungen, der das Teil auf limitierten Vinyl und Tape loslässt und damit in meinen Augen auch einen gewissen Status beibehält.
Artikelbild Copyright: Into Endless Chaos Records
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8/10