Mit dem italienischen Projekt Nerraterrae habe ich mich schon längere Zeit nicht mehr befasst, was aber nicht am meinerseitigen Desinteresse liegt, sondern einfach der Tatsache geschuldet ist, dass mich der ambiente Sektor einige Zeit nicht mehr fesseln konnte. Vielleicht ändert sich das ja ein wenig mittels "Scenes From The Sublime", welches mir durch den Musiker selbst zugetragen wurde. Zehn Vertonungen warten hier auf ihre Erforschung, wobei jedes Stück seine eigene Inspiration durch ein Gemälde fand, wobei Namen wie Hieronymus Bosch, Caspar David Friedrich, oder auch Zdzislaw Beksinski hier nicht unerwähnt bleiben sollen. Zudem werden sämtliche Kompositionen von diversen Künstlern flankiert, die bis zu einem gewissen Grad natürlich auch ihren Einfluss zur Geltung bringen. Das Resultat kann sich absolut hören lassen, denn "Scenes From The Sublime" ist ein wahrlich düsterer Brocken geworden, wobei dies die hochkarätige Beteiligung eigentlich schon fast zwingend voraussetzt. Unter der Mitwirkung von unter anderem Mount Shrine (eine sehr schöne Darbietung!), Phelios, Dodsmaskin, Phragments, und Shrine, zaubert Alessio Antoni ein schummriges Szenario, welches auch nach mehrmaliger Einverleibung kaum an Atmosphäre verliert.
Im dunklen Ambient verankert, so begleiten zeitweise Aspekte wie Wehmut und auch anmutende Schönheit das vorrangig bedrohliche Geschehen, wobei ebenso der mystische Bestandteil nicht zu kurz kommt. Gerade in abgedunkelter Umgebung und entsprechender Gemütslage vermag "Scenes From The Sublime" wirklich gut zu fruchten, wo sich immer wieder diverse Feinheiten ausfindig machen lassen, und mit dem Abgang noch einmal ganz großes Kino offenbart wird.
Dark Ambient Freunde sollten sich dieses Werk von Neraterrae nicht entgehen lassen, welches mit ordentlicher Spielzeit aufwartet, und sich wie ein schleichendes Gift im Gemüt ausbreitet. Ein wirklich feines Album, was ich ehrlich gesagt in dieser Form gar nicht erwartet habe. Weiter so!
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8/10