Bedsore stammen aus dem sonnigen Italien und legen nun, nach einem Demo, ihr erstes Album vor, für dessen Publikation man mit 20 Buck Spin übereinkam. Schnell kann man dabei feststellen, dass Bedsore gerne etwas über den Tellerrand schauen, was psychedelische und progressive Eingebungen anbelangt. Aber durch die für Death Metal Verhältnisse doch ehr dünne Produktion geht leider die Durchschlagskraft verloren, wobei man die Band aber nicht unbedingt nur auf jenes Genre limitieren sollte. Dafür agiert man zu offen, bringt auch immer wieder mal ruhige Parts ein, und legt einen kreativen Spagat zwischen Melodie und Tempo vor. Schlecht ist das sicherlich nicht geworden, die Frage, die allerdings im Raum steht, ist jene, was man am Ende unter Todesblei versteht. Wer es kernig und druckvoll auf die Fresse mag, der ist bei "Hypnagogic Hallucinations" vielleicht nicht wirklich gut aufgehoben, genreoffene Hörer dürfte da der Zugang weit leichter fallen. Wenn man eine Prise old school ("Cauliflower Growth") ins Rennen wirft, dann entsteht durchaus Schmackes, und auch die sphärischen Tasten tragen zur Atmosphäre bei, aber so richtig zünden will das Zeug bei mir leider nicht. Hier und da kommen Erinnerungen an gewisse Bands zum Tragen, aber mir fehlt einfach die Kraft, der fette Groove und das böse Feeling.
Bedsore haben kein schlechtes Werk geschaffen, treffen aber nicht meinen Nerv, weshalb selbst nach mehreren Besuchen keine Änderung eintritt. Wer Melodie und variable Strickmuster bevorzugt, der wird hingegen mit "Hypnagogic Hallucinations" von Bedsore sicherlich keinen Fehler machen.
Fazit: Bedsore könnte man bei dieser Scheibe durchaus unterstellen, den Versuch zu starten, sich einen eigenen Weg zu suchen. Keine schlechte Idee, wenn man sich von breitgetretenen Pfaden lösen will. Nur will das in vorliegender Sache noch nicht so wirklich klappen, was anderseits sicher so mancher Hörer auch anders sehen wird. Also am besten einfach mal reinhören.
Artikelbild Copyright: 20 Buck Spin
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Gesamtwertung - 5/105/10
