Wenn es um Death Metal aus dem entfernten Japan geht, dann kommen mir unweigerlich unter anderem Invictus in den Sinn. Mit Frostvore macht sich nun eine weitere Formation in die Spur, um ihre tödlichen Sporen aus Tokio zu verstreuen. Bislang blieb man allerdings ehr verhalten am Start, denn bis auf eine EP von 2012 und diversen Aufnahmen ist bislang nichts weiter zu vermelden. Mit "Drowned By Blood" steht somit das erste vollwertige Album auf dem Plan, auf dem die Leute Todesblei der alten Schule zocken, und man stilistisch den Exotenstatus keineswegs ins Auge fasst. Frostvore schleppen sich dabei mitunter recht gemächlich durch die Stücke, brauchen aber zudem scheinbar eine kleine Anlaufzeit, um in vorliegender Angelegenheit richtig warm zu werden. Ein erstes Aufhorchen stellt sich nämlich erst mit dem Titelstück "Drowned By Blood" ein, wo man gekonnt passende Melodien in das Geschehen webt. Der vorausgehende Allerwelts-Death-Metal schafft es hingegen nämlich nicht, gewisse Akzente zu setzen, um sich irgendwie im Hirn festzusetzen. Für The Reaper" gilt das gleiche, aber ein weiteres Aufbäumen kann man mit "Eroded Mind" verzeichnen. Variable Aufbauten, in Kombination mit der räudigen Artikulierung und Melodie, sind also durchaus machbar, wenngleich mir davon in diesem Fall aber leider etwas wenig serviert wird.
Die Death Metal Welt ist ein riesiges Samarium an tonnenweisen Konsorten, wo die Konkurrenz logischerweise mächtig am Qualmen ist. Frostvore werden es deshalb nicht leicht haben, mit "Drowned By Blood" erfolgreich mitzumischen, zumal es gerade im old school Bereich schwer möglich ist, aufregende Akzente zu setzen.
"Drowned By Blood" pendelt sich letztendlich irgendwo im Mittelfeld ein, denn auch wenn gute Ansätze vorhanden sind, so überwiegt der herkömmliche Einheitsbrei das Geschehen. Wer Death Metal zum Leben braucht, der kann zugreifen, Seelen mit dem Drang zu dem gewissen Etwas, brauchen Frostvore hingegen nicht als Pflichtkauf zu werten.
Artikelbild Copyright: Testimony Records
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6/10