Wenn ich mir das vorliegende Tondokument verinnerliche, so würde ich "Heljarrunar" unweigerlich als eine Kreuzung aus Nordvargr und Trepaneringsritualen einordnen. Sprich, die musikalische Basis pendelt sich in dem Fall irgendwo im Tribal- Ritual- Ambient Sektor ein. Rhythmische Trommeln und eine düstere Atmosphäre verpassen dem Werk einen irgendwie bedrohlich anmutenden Anstrich, wobei besonders das Gemurmel beziehungsweise der benannte mongolisch/tibetisch/sibirische Halsgesang eine eigene Wirkung erzielt. "Heljarrunar" trägt zweifelsfrei eine rituelle Handschrift und fährt mächtig tief in eine Höhle, wo schemenhafte Geister und entferntes Flackern von Kerzen das Geschehen bestimmen. Sicherlich, neu ist das alles nicht, aber der eigentliche Hacken in dieser Angelegenheit ist, dass sich der Hauptteil auf dem Werk teils nur spärlich voneinander abgrenzt, und zum Beispiel ein "Urthursar" ab der Hälfte nur noch langweilt. Der teils monoton wirkende Aufbau mag sicherlich gewollt sein, zieht jedoch gewisse Passagen einfach nur in die Länge, weshalb im Grunde genommen auch schnell alles gesagt ist- einfache Aufbauten, bei welchen sich leider nicht wirklich viel ändert, dürften wohl nur bedingt ausreichen, um damit auch zu punkten. Aber vielleicht will das der Musiker hinter dem Projekt auch gar nicht, sondern einfach nur seine innere Welt nach außen kehren.
"Heljarrunar" ist im Gesamten ein finsterer Trip, der am Stück dem Gemüt zusetzen kann, auf Dauer aber nur bedingt überzeugt. Dafür fehlt dann doch irgendwie etwas Markantes, vor allem, wenn man den Stücken eine längere Spielzeit zuordnet. Weniger wäre in diesem Fall also mehr gewesen, denn mit "Helvegr" kann man hingegen gute Kost vorweisen.
Wer düster rituelle Kost braucht, der kann sich das vorliegende Album ja mal einverleiben, ohne jedoch in Erwartung zu schwelgen, hier etwas Besonderes vorgesetzt zu bekommen. Das schafft der gute Mann mit Undirheimar nämlich noch nicht, weshalb ich diese Sache mit gemischten Gefühlen sehe.
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6/10