Keine Ahnung, was da Fenriz geritten hat, nun nach guten 25 Jahren abermals mit Isengard aufzuschlagen. Neues Material ist es aber nicht, welches man da unter "Vårjevndøgn" präsentiert, da die Tracks doch vielmehr aus dem Zeitraum 1989 und 1993 stammen. Ein Paukenschlag mit Überraschungseffekt? Wer mit den beiden Vorwerken warm werden konnte, dem sollte es auch auf "Vårjevndøgn" nicht schwer fallen, dem Ganzen etwas abgewinnen zu können. Fenriz klingt hier logischerweise nicht wie im Jahr 2020, sondern schließt recht nahtlos an das damalige Schaffen an, was anderseits natürlich wenig verwundert. Die allesamt im engen Zeitraum aufgenommenen Stücke sind recht dünn produziert und haben teils einen ordentlichen Heavy Metal Touch, nicht nur aufgrund von hohen Screams. Wer nun ein Schwarzstahl getränktes Output erwartet, der darf sich schnell als belehrt fühlen, denn damit hat man in dieser Sache kaum etwas zu tun. Vielmehr dümpelt der Meister in langen Bereichen kraftlos vor sich hin (da kann von Aspekten setzen keine Rede sein), was schnell darauf hinausläuft, dass "Vårjevndøgn" schlicht und einfach langweilig klingt. Etwas Metal, ein kleiner Spritzer Punk Mucke und sehr gewöhnungsbedürftige Artikulierung sind für mich definitiv keine Argumente.
Kein garstiger Gesang und wenig Spritzigkeit lassen am Ende nur noch den Schluss zu, dass Fenriz der Wolf seine Zähne verloren hat. Ob man sich also damit einen Gefallen getan hat, das dürfte angezweifelt werden. Vielleicht liegt dies aber auch nur daran, mit welchen Erwartungen man ran geht.
Auch wenn die Namen Fenriz und Isengard ohne Zweifel ihre Bedeutung haben, so ist vorliegendes "Vårjevndøgn" letztendlich dennoch ehr unspektakulär. Natürlich ist mir bewusst, dass hier viele eine andere Meinung haben werden (und sich natürlich auch bilden sollen), aber heutzutage spielt so eine Scheibe überhaupt keine Rolle mehr.
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