Der Schrecken wohliger Klänge hat viele hässliche Gesichter, eines davon war das schwedische Duo Abruptum, welches im Jahr 2000 die vorliegende Mini Scheibe unter die schwarze Meute jubelte. Dass Abruptum eine Spezies für sich darstellte, sollte hinlänglich bekannt sein, vielleicht nicht jedem geläufig ist hingegen die Tatsache, dass "De Profundis Mors Vas Cousumet" das wohl differenzierteste Werk der Typen ist. Leider nur drei Vertonungen, die jedoch nicht unterschiedlicherer hätten ausfallen können. Los geht es mit dem gleichnamigen Opener "De Profundis Mors Vas Cousumet", der besonders dadurch aus dem Rahmen fällt, dass dieser Track auch der einzig 'richtige' Song im Schaffen von Abruptum ist. Fieser, zäher Schwarzstahl, bitterböse interpretiert und mit verdammt markantem Aufbau. Hätte man gar nicht so erwartet, was aber vielleicht auch daran lag, dass Evil Abruptum ab diesem Zeitpunkt als Soloprojekt fortführte. Mit "Dödsapparaten" geht es arg knackig weiter, hier wird sich gnadenlos die Spreu vom Weizen trennen. Eine minutenlanger Noisefön erbricht sich erbarmungslos in jedes Gemüt unvorsichtiger Möchtegern-Extremisten, nachdem verzerrtes Glockenläuten schon eine Vorahnung serviert. Respekt, wer hier am Stück durch hält! Etwas bekömmlicher gibt sich dann zum Schluss "Massdöd", Stiefelschritte hallen durch die Straße und eine strukturierte Lärmwand baut sich auf, in etwa der Art von Death Industrial. Dieser Spuk ist schnell vorbei, und man bleibt zurück in Rauchschwaden und zertrümmerter Umgebung.
Keine leichte Kost, zugegebenermaßen auch völlig erwartungsgemäß, ist und bleibt die Basis bei Abruptum. Auch "De Profundis Mors Vas Cousumet" wird manchen Hörer überfordern, nagt mitunter mächtig an den Nerven und ist ein kompromissloser Klumpen von schwer verdaulicher Schwärze.
Ein Griff in die Kiste der Vergangenheit ist doch immer wieder interessant, fördert Exoten, Überflieger, oder auch ungewöhnliche Extremisten zutage. Abruptum sind nie für die breite Masse gedacht gewesen, sondern ein Sprachrohr individueller Eigentrödler, die sich damit gekonnt abgegrenzt haben.
Artikelbid Copyright: Regain Records
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Gesamtwertung6/10 Normal
