Jagath stammen aus Russland und zelebrieren jene Art von mystischen Klangwelten, wie man sie zum Beispiel aus dem Hause Aural Hypnox kennt. Ritueller Ambient, der auf selbstgefertigten Instrumenten dargeboten wird und seine Bewerkstelligung in verlassenen Industriegeländen findet. Hohle riesige Öltanks oder auch unterirdische Abwassersysteme dienen da als Lokationen, was nun auch nicht unbedingt als alltäglich benannt werden kann. Die Vision des zerfallenden postindustriellen Zeitalters ist dabei eine der Basen, auf denen das Schaffen von Jagath beruht, die im frostigen Perm angesiedelt sind, wo selbst ein Glühwürmchen als Inspiration gegen die Macht der Natur herhalten kann. Fünf längere Kompositionen sind auf "Devalaya" verewigt, wo viel mit Stimmen gearbeitet wird und man eben nicht den typischen Ambient geliefert bekommt. Die Klangwelten sind in ihrer Beschaffenheit mit einem gewissen Grad an mystischen und rituellen Eingebungen behaftet, dessen Kulisse jedoch erstaunlich gute Einspeisung findet. Grollen, plätscher und dumpfe Taktgebung sind nur wenige Bestandteile, mit denen die Musiker hier ihre Botschaften entsenden. Aus der Ferne vernimmt man ebenso zahlreiche Eingebungen, deren Beschaffenheit sich jedoch nicht unbedingt offenbaren lässt. Man lauscht gespannt auf das, was da am Ende des dunklen Ganges lockt. Fackeln beleuchten die Umgebung mit einem fahlen Licht, ein modriger Luftzug kommt zwischenzeitlich auf und lässt Hoffnung auf ein Entkommen keimen. Dieser Schein trügt jedoch, denn "Devalaya" nimmt von Anfang bis Ende gefangen und birgt zudem eine völlig eigene Aura.
Jagath zelebrieren auf "Devalaya" eine wirklich starke Angelegenheit, die für Freunde des rituellen Ambient fraglos eine Pflichtveranstaltung beinhaltet. Wer mit dem Label Aural Hypnox vertraut ist und dessen Ausrichtung für essenziell befindet, der muss in diesem Fall zuschlagen. Meine Empfehlung!
Artikelbild Copyright: Cold Spring Records
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Gesamtwertung9/10 Amazing