Hinter dem schwedischen Projekt Aindulmedir verbirgt sich ein gewisser Pär Boström, der aufmerksamen Dark Ambient Verkostern unter anderem auch durch Kammarheit und Cities Last Broadcast bekannt sein sollte. Allerdings ist Dark Ambient im Fall von "The Lunar Lexicon" nicht die richtige Umschreibung, denn der Musiker geht darauf weit wärmere Wege, die vielmehr dem reinen Ambient Sektor ( bzw. Electronica) zu zuschreiben sind. Angenehme Atmosphäre ist hier zu finden, die man mitunter schon fast als einlullend bezeichnen kann, ohne "The Lunar Lexicon" dabei irgendwie komisch zu kommen. Gerade für triste, kalte Wintertage eignet sich diese Publikation recht gut, da jene irgendwie Ruhe ausstrahlt und scheinbar wie gemacht dafür ist, den Hörer auf behutsame Art und Weise dem Alltag zu entziehen. Wer also etwas Aufregendes oder gar Abtrünniges sucht, der wird in diesem Fall wohl nicht auf seine Kosten kommen.
Mit Aindulmedir geht Pär Boström sicherlich einen interessanten Weg, schafft es anderseits aber leider nicht, den Hörer wirklich zu fesseln. Dafür sind die Kompositionen in ihrer Basis einfach zu unauffällig und die Aufbauten merklich begrenzt abgesteckt, wenngleich genug Raum zum Träumen gegeben ist.
Einen Blick in den nächtlichen Abendhimmel und "The Lunar Lexicon" dazu, dies ergibt durchaus ein gewisses Schmackes. Für den Alltag ist das Werk aber ehr weniger geeignet, es sei denn man gehört zu der Gruppe, welche Musik gerne nebenbei laufen lässt. Letztendlich muss ich deshalb gestehen, dass Pär Boström mit seinen dunklen Publikationen weit mehr überzeugen kann als in vorliegender Angelegenheit. Wer mag, der hört mal in den Titeltrack und "Winter and Slumber" rein.
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