Mit Beherit macht man es dem geneigten Hörer mittlerweile nicht mehr einfach, denn auch das neue Werk "Bardo Exist" schlägt mal wieder in eine völlig andere Kerbe, als wie es sicherlich erwartet wurde. Bereits in der Vergangenheit präsentierte man sich mitunter von einer überaus gewöhnungsbedürftigen Seite, was die beiden Alben "Electric Doom Synthesis" und "H418ov21.C" anbelangt, und auch "Bardo Exist" hat schlicht und einfach keinen Bezug zu Metal. Die elf Vertonungen sind vielmehr im düsteren Ambient verankert, der mitunter einen rituellen Bezug hat und von teils verzerrter Artikulierung genährt wird. Jedoch ist es als fraglich zu bezeichnen, ob Beherit damit ihr Meisterfach gefunden haben. Was "Bardo Exist" fehlt, ist ein spannender Aufbau mit markanten Passagen, was sich spätestens ab der Hälfte bemerkbar macht. Mit "Shadow Prayer" wird zwar zu Beginn ein scharfes Schwert ins Feuer geworfen, jedoch wird die auflodernde Flamme schnell zu einen Glimmen, weshalb das Teil alsbald unter Ermüdung leidet. Schade, habe ich mir hier doch weit mehr erhofft. Aber Tatsache ist nun mal, dass im Grunde genommen nur bedingt etwas hängen bleibt.
Auf "Bardo Exist" sind gute Ansätze vorhanden, allerdings schafft man es nicht, die Spannung zu halten, geschweige denn aufzubauen. Somit sind die Stücke "Shadow Prayer", "Acid Death Vision" und "Ghost Visitor" leider die Einzigen, welche gute Atmosphäre transportieren können, ohne dass dabei der Spielfluss irgendwie unpassend klingt.
Der Name Beherit ist immer für eine Überraschung zu haben, inwieweit die Fangemeinde aber mit vorliegendem Werk zufriedengestellt werden kann, bleibt abzuwarten. Mit den beiden oben benannten Alben (die ja auch schon auf rein elektronischer Ebene basieren) ist "Bardo Exist" jedoch nur bedingt zu vergleichen, da das Fundament in dieser Angelegenheit doch einen Zacken düsterer ist.
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Gesamtwertung5/10 Neutral