Also jetzt wird es verdammt eng für Endezzma, die mit ihrer neuen Scheibe eigentlich nur Enttäuschung servieren. Was hat "The Archer, Fjord And The Thunder" noch mit dem Spirit des klassischen Schwarzstahl gemeinsam? Nicht viel, das steht zumindest für mich schnell fest. Fraglos können die Burschen ordentlich Gas geben und klingen im Grunde genommen nicht schlecht, hinken dem starken Debüt mit dem Jahrhundert Artwork aber meilenweit hinterher. 2021 klingt man verdammt modern, glatt poliert und scheint auf Masse getrimmt. Aber nicht nur das, denn auch die Artikulierung ist mittlerweile auf 08/15 gebürstet, was fehlt, ist eine fette Portion an Rotzigkeit und Aggression. In der Gesamtheit klingt "The Archer, Fjord And The Thunder" einfach unspektakulär, mitunter vorhersehbar und schafft es definitiv nicht, mit einem richtigen Brecher zu punkten. Vielmehr bleibt nicht wirklich großartig etwas hängen und wer jetzt der Meinung ist, "The Archer, Fjord And The Thunder" klingt böse, der darf sich gerne zu den ganz Hartgesottenen zählen.
Endezzma ist die goldene Wahl des einzigartigen klassischen Black Metal der alten Schule, mit einer mythisch intensiven Identität und modernen intelligenten obskuren Melodien. Mit einer tollwütigen Hingabe und herausragender schwarzer Energie gibt Endezzma eine Lektion in pechschwarzer verführerischer Romantik. Wie bitte?
Endezzma haben sich von ihren Wurzeln ordentlich entfernt und klingen mit "The Archer, Fjord And The Thunder" so wie mittlerweile der meiste ideenlose Schrott im Black Metal Sektor. Mir reicht es schon lange nicht mehr, sich nur auf Namen und Herkunft zu verlassen. Diese glorreichen Zeiten sind längst gestorben und dieses Album ist im Grunde genommen deshalb auch verzichtbar.
Artikelbild Copyright: Karisma Records
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Gesamtwertung4/10 Passably