Urschmerz ist ein deutsches Death Industrial Projekt, welches mit Aspekten wie Nihilismus, Kälte und Trostlosigkeit eine mürbe Angelegenheit startet, die nun mit "Misery Plan" in die zweite Runde geht. Das Erstwerk war stilistisch noch nicht so definiert wie der nun vorliegende Tonträger, dessen Basis in der Tat ziemlich fieser Death Industrial ist. Es rauscht, kratzt und brodelt an allen Ecken und Kanten, aus der Ferne sind verzerrte Sprachfetzen zu vernehmen, und somit gilt es diesem Hexentanz zu lauschen, wo Leben und Schöngeister nicht unbedingt mit offenen Händen empfangen wird/werden. Schnell zeigt man uns bereits mit dem Opener auf, dass es nun alles andere als gemütlich wird. Von unstrukturiertem Krach kann jedoch keinesfalls die Rede sein, denn irgendwie funzt das Ganze auch überaus schnell. Bedrohlichkeit und maschinelle Kälte sollte da natürlich Selbstverständlichkeit sein, was bei Urschmerz auch definitiv gegeben ist. Und je tiefer man sich in diesen Strudel begibt, umso mehr gewinnt auch die Dunkelheit an Macht, was sich unter anderem an solch drückenden Auswüchsen wie etwa "Deny" und "Birth" bemerkbar macht. Ebenso überzeugen vermag man im rhythmischen Bereich, "Reject" bietet da zum Beispiel großes Kino!
Mit dem zweiten Album von Urschmerz zeigt man gekonnt auf, dass Death Industrial aus deutschen Landen keinesfalls totzuschweigen ist. "Misery Plan" schrammt fett am Gemüt und steht für eine Stilistik, wo Kakofonie und sinistre Eingebungen ein ganz wichtiger Bestandteil sind.
Der Musiker hat hier auf jeden Fall seinen Weg gefunden und zelebriert eine beachtliche Krachorgie, die Freunde der entsprechenden Stilistik definitiv in der heimischen Sammlung haben müssen. Also Augen auf und "Misery Plan" zugelegt, denn es lohnt sich auf jeden Fall!
Artikelbild Copyright: Urschmerz
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Gesamtwertung8/10 Very good