JARL – Hyperacusis

Erik Jarl ist mittlerweile auch schon viele Jahre im Musikgeschäft und dürfte deshalb auch gewissen Hörern mit seiner teils eigenwilligen Mixtur aus Dark Ambient und experimentellen Industrial bekannt sein. Unter Zoharum gilt es nun die Publikation "Hyperacusis" zu begutachten, welche mit schönem Artwork und einer Limitierung von 250 Einheiten daherkommt. Lediglich zwei Kompositionen sind darauf zu finden, die aber jeweils mit einer stolzen Dauer von gut zwanzig Minuten aufwarten, und die Titelgebung auf einer Hörstörung beruht. Was Erik Jarl damit bezweckt? Vielleicht will man den Hörer mit dem Resultat in eine Art Trance versetzen, denn so könnte man die beiden Stücke noch am besten umscheiben, welche auf langgezogenen Drohnen beruhen, die sich ruhig und auch irgendwie angenehm in das Gemüt schleichen. Aufregend klingt anders, aber das ist ja auch nicht das Ziel mit diesem Album, dass sich recht gemächlich aufbaut, und am jeweiligen Kernpunkt deshalb aber noch lange nicht aus Grenzen tritt. Jarl hat hier einen engen Radius gesteckt, was jetzt zwar nicht schlecht ist, aber doch ein vielmehr limitiertes Spektrum abgreift.

Ja, "Hyperacusis" klingt in der Tat etwas Eigenwillig, ist dafür aber durchaus geeignet, immer mal wieder dem heimischen Alltag etwas den Rücken zu wenden. Dies gilt vor allem dann, wenn man auf Überraschungen verzichten kann, und vielmehr ein Werk bedarf, dass wie aus einem Guß klingt.

Man muss sich auf Jarl einlassen können, wenn man mit vorliegender Scheibe richtig warm werden will. Mein erster Kontakt war zu Beginn von unspektakulären Eindrücken geprägt, was sich allerdings im weiteren Verlauf doch noch änderte. Sicherlich ist "Hyperacusis" kein spektakuläres Feuerwerk, eignet sich aber dafür hervorragend, zum sogenannten Nebenbei hören.

Artikelbild Copyright: Zoharum Records

  • Gesamtwertung
    7/10 Good

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