Manchmal kann es durchaus irgendwie unpassend klingen, wenn zwei Vertreter aufeinandertreffen, die sich zwar stilistisch nicht unähnlich sind, gesanglich aber in verschiedenen Ligen spielen. Ein Beispiel dafür ist die vorliegende Split Scheibe aus dem Haus Helldprod Records. Der Anfang gebührt WHIPSTRIKER, die mittlerweile doch auch keine Unbekannten mehr sind und mich schon immer mit ihren Artworks ansprechen konnten. Die Band aus Brasilien zockt hier in bekannter Art und Weise ihren Mix aus Speed- und Thrash Metal, der sicherlich bei Freunden der alten Szene ankommen dürfte. Dabei spreche ich von Kollegen wie Venom, Sarcofago oder auch Expulser. Eben halt mit diesem vorrangig so typischen Südamerika-Flair. Whipstriker schlagen nämlich in eine ähnliche Kerbe und werfen drei neue Tracks auf, die gut in die Birne gehen und somit einen soliden Start in diese Split geben. Vor allem mit dem letzten Stück wird noch mal ordentlich der Schürhaken geschwungen. Der Knackpunkt bei diesem Silberling folgt jetzt nämlich mit ICE WAR, die sich stilistisch dem Speed Metal verschworen und ebenso drei Tracks bewerkstelligt haben. Was da musikalisch trotz dünnen Klang durchaus in Ordnung geht, findet seinen Gegenpol in der Artikulation. Jetzt gibt es Butter bei die Fische, denn gesanglich sind Ice War absolute Rohrkrepierer. Da stellt sich mir die Frage, ob das den Jungs denn wirklich selber gefällt. Recht kraftlos und schon mit fast heulerischer Note überzieht da der untalentierte Sänger mit seinem Geheule jegliche solide Ansätze und schafft es lediglich, dass man genervt die Hände über den Kopf zusammenschlägt.
Des einen Freud ist des anderen Leid, denn auf dieser Scheibe sind Whipstriker ohne jegliche Zweifel die unangefochtenen Platzhirsche. Schade nur, dass die Truppe entsprechend mit in der Wertung leiden muss, denn das alleine Werkeln der brasilianischen Hengste wäre mir durchaus gute sieben Zähler wert gewesen.
Was bleibt, ist ein geschmälerter Eindruck, der in mir ganz schnell die Feststellung schürt, dass Ice War unter einem dilettantischen Sänger leiden, der jeglichen Konsum zunichtemacht. Schluss. Ich bin genervt.
Artikelbild Copyright: Helldprod Records
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Gesamtwertung5/10 Neutral